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Beschreibung zu den Tourenanforderungen

Eiger - Mittellegigrat

Unsere Tour sollte uns eigentlich über den Mittellegigrat auf den Gipfel des Eiger führen, aber leider hatte das Wetter eine Woche zuvor schlechte Laune und den gesamten Grat so zugeschneit, dass auch ein paar Tage Sonne nichts mehr änderten, die Tour musste umgeleitet werden über den Ostgrat auf den grossen Diamantstock, der auch als 'Mittellegi des Oberhasli' beschrieben wird. Nun also machten wir uns auf zur Bächlitalhütte, wo wir nach einem gemütlichen Zustieg und etwas Klettertraining zum Z'Nacht mit sensationellen Älplermagronen vollgestopft wurden. Am nächsten Morgen um halb sechs folgte dann ein zwestündiger Zustieg über moderates bis steiles Schutt- und Blockgelände mit einem kleinen Intermezzo auf aperen Gletscherresten zum Einsteig auf den Grat. Bei leicht windigen, nebligen und kühlen Verhältnissen standen wir also vor der Seillänge, die mit 4c gleich die Schlüsselstelle darstellt und beobachteten besorgt die beiden Seilschaften vor uns, die in langsamem Tempo loskletterten. Frierend und ohne die Aussicht auf Überholmöglichkeiten nahmen wir den Vorschlag unseres Bergführers Jonas an, den Einstieg zu umgehen und etwas abzukürzen, ohne die schönen Teile des Grats auszulassen. Ab dem zweiten Einstieg war der Ostgrat ein abwechslungsreiches Genussklettern an pittoresken Zacken mit Tritten auf Reibung, vielen blockigen, steilen Aufschwüngen und einem kleingriffigen Wändchen mit Stellen um 4b-4c und einer kniffligen Abkletterstelle, was für Ungeübte in Bergschuhen schon eine kleine Herausforderung darstellt. Nach drei Stunden Kletterei bei bei fast idealen, nicht zu warmen und windstillen Verhältnissen standen wir auf dem Gipfel und nahmen nach einer halbstündigen Fresspause den Abstieg auf dem Normalweg in Angriff, der nach ein wenig Abkletterei durch steile Geröllrinnen führte und nach knapp zwei Stunden unerwartet einfach auf dem Gletscher endete. Danach wie im Zustieg dasselbe Blockgehüpfe, ein klein wenig Gletscherei und schliesslich der flache Wanderweg. Nach zehn Stunden kamen wir wieder auf der Bächlitalhütte an und gönnten uns noch eine Stärkung vor dem anschliessenden Abstieg zum Parkplatz am Räterichsboden. Ganz herzlichen Dank unserem Bergführer Jonas (8c) Gessler, Tourenleiter Christoph Tschumi und den beiden Mit-Touris Ursi Ebner und Fanny Hildenbrandt für eine tolle und lohnende Tour, deren klettertechnischer Anspruch die spektakuläre Kulisse des 'richtigen' Mittellegigrats wieder aufwog.

Matthias Herrmannsdorfer