Aktivitäten

Anleitung zur Tourenanmeldung und zum Erfassen der Tourenberichte erfassen und Tourenfotos hochladen. PDF-Dokument

Wichtig: Adressänderungen bitte direkt im SAC Portal

Beschreibung zu den Tourenanforderungen

Skitourenwoche Juf - Bivio

«Pulver sehr gut» im Rheinwald - Avers vom 11. bis 16. Februar 2018

Nachdem die Tourenwochen der letzten Jahre eher von Sturm und Windharsch geprägt waren, hatte Mittelbünden anlässlich der aktuellen Ausgabe unseres Skitourenabenteuers deutlich besseres zu bieten. Deshalb starteten wir schon am ersten Tag als eSkitüreler, sprich wir unterstützten das Skigebiet Splügen - Tanatzalp mit unserer Tourenkarte. Nach Splügen hatte es uns deshalb verschlagen, weil die Woche just in die Hauptferienzeit fiel und Bivio schon nach Weihnachten ausgebucht war. Wir mussten jedoch feststellen, dass Splügen gleichwertige Tourenziele bietet.

 

Sonntag, Guggernüll
Der Schnee überraschte mit noch einmal besserer Qualität, als vom Tal aus angenommen. Unverspurte NO-Hänge mit traumhaftem Pulver motivierten die fotografisch Ambitionierten unter uns ein ums andere Mal die Kamera zu zücken und die Abfahrer genau vor die Linse zu dirigieren. Nicht jede Kamera hatte jedoch das Tempo, um mit den rasanten Fahrerinnen mit zu halten. Etwas von der Höhenluft in ihrem Abfahrtstempo reduzierte Fahrer konnten aber vollumfänglich und mitten im weissen Rausch festgehalten werden. Die 1400 Hm Abfahrt waren deshalb viel zu schnell vorbei.

Montag, Wannagrat
Das Wetter hatte sich geändert und zeigte sich nun von seiner winterlich, feuchten Seite. Nach kurzer Fahrt mit ÖV, starteten wir von Nufenen über zuerst sanfte Hänge Richtung Einshorn. Nach dem steiler werdenden, ruppigen Strauchgürtel öffneten sich jedoch herrliche, weite Hänge bis zum Wannagrat, einem speziell für Skitourenfahrer von Swisstopo erfundenen Gipfel im NW-Grat des genannten Horns. Nach den ersten Schwüngen stand fest, dass wir die offenen Hänge ein zweites Mal befahren werden. Der ideale Schnee war mehr als überzeugend. Mit der Abfahrt zurück nach Nufenen endete ein weiterer toller Tourentag. Nur leider blieb für immer ungeklärt, ob es sich bei unserer Wildsichtung um ein grosses Reh oder eine kleine Hirschkuh gehandelt hatte.

Dienstag, Schollenhorn
Am sonnig angekündigten Dienstag Morgen mussten wir feststellen, dass es auch im 2018 noch kalte Wintertage geben kann. So kam es, dass trotz Sonne die warmen Handschuhe im Aufstieg montiert werden mussten und sich Teilnehmer über kalte Füsse beklagten, da die beheizbaren Sohlen zwecks reduzierter Abnutzung im beheizten Zuhause geblieben sind. Die Unverfrorenen schafften es aber noch während der Abfahrt eine halbe Stunde an einer wärmenden Hauswand eines Stalles zu geniessen, ohne dass die Finger abgefroren wären.

Mittwoch, Piz Piot
Nach einer Verschiebung nach Juf und der Feststellung, dass es dort am Dienstag noch kälter als in Splügen war, beschlossen wir, den ganz hinten das Tal abschliessende Gipfel zu erklimmen. Die Kälte war hier zum Glück nicht mehr ganz so grimmig, weshalb sämtliche unsere Füsse und Hände ihr Gefühl behielten. Lediglich die etwas mehr mit Wind vom Schnee befreiten Grate und Rücken trübten das Abfahrtsvergnügen etwas. Offensichtlich hatte der Wind hier, im Gegensatz zum Hinterrhein, mehr Wirkung entfaltet.

Donnerstag, Mugmol
Der Donnerstag zeigte sich zur Abwechslung mal wieder feucht-trüb. Es viel zwar nicht sonderlich intensiv Schnee, aber trotzdem gab es an diesem Tag die Gelegenheit unsere Unterkunft «Edelweiss» etwas länger zu geniessen. So starteten wir später als üblich. Unterwegs überprüften wir unsere anlässlich der Tourenplanung vom Vortag gemachten Wetter- und Lawinenprognosen mit der Realität. So war es doch wieder einmal mehr eine hervorragende Übung, sich mit der ganzheitlichen Tourenplanung selbständig auseinander zu setzen. Dass wir uns nach der kurzen Tour auf den Punkt 2624, genannt Mugmol, noch übungshalber mit der Lawinenausrüstung beschäftigten, war an diesem Tag beinahe selbstverständlich.

Freitag, Wengahorn
Wie im Winter 2018 charakteristisch und vielleicht (leider) zukunftsweisend, sind die massiven Temperatursprünge. Am Dienstag noch Tageshöchsttemperaturen von 15° unter Null, herrschten am Freitag schon wieder Plustemperaturen! Zum Glück blieb es bei uns noch mehrheitlich trocken und die Wolken beherrschten den Himmel noch wenig. Daher blieb die Schneequalität auch am letzten Tag noch pulvrig gut. Deshalb beschlossen wir die gesamte Gruppe aufs, nahe Juf gelegene, Wengahorn zu führen, um anschliessend nochmals zum Mugmol aufzusteigen. Denn am Vortag hatte ein Siebtel der Teilnehmer beschlossen einen Füsse schonenden Ruhetag ein zu legen, womit Jörg den nebelverhangenen Mugmol leider verpasst hatte. Nun stellte sich jedoch im Kessel zwischen Wengahorn und Mugmol heraus, dass der Schnee derart verlockend aussah, dass wir den Mugmol links liegen liessen und nochmals bis unter die Felsen des Verbindungsgrates Juferhorn-Wengahorn stiegen, um den vollen Abfahrtsgenuss mit zu nehmen. Mit den letzten Schwüngen nach Juf ging diese Pulver beladene Woche zu Ende.

 

Herzlichen Dank an Thom für Deine unglaublich tolle Führung und an die Teilnehmer, die allen Magendarm Viren getrotzt hatten und mitgekommen sind. Und an all diejenigen, die nicht mitgekommen sind oder nicht konnten, weil Füsse oder Verdauung nicht mitgemacht hatten: Es gibt auch 2019 wieder eine Tourenwoche, und das kann schon mal verraten werden, diese wird vom 3. bis 8. März 2019 stattfinden.

 

Tourenleitung, Text und Fotos: Dominik