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Beschreibung zu den Tourenanforderungen

Skitouren zwischen Parsenn und Arosa

Ausgekugelte Schultern sind kein Hinderungsgrund für Skitouren im Schanfigg vom 22. bis 25.2.2018

Obwohl wir ja schon seit Jahren wissen, dass Joggi nichts davon abhalten kann seine Tourenskier hinter seinem Haus an zu schnallen und los zu spuren, waren wir doch sehr erstaunt, dass er trotz lädierter Schulter am Samstag und am nebligen Sonntag mit uns mitgekommen ist - aber alles der Reihe nach.

 

Donnerstag, die Anreise

Das gemütliche Aroserbähnli ruckelte mit uns über die gefühlten 10 Millionen Kurven nach Langwies - das Langwieserviadukt ist zwar für seine Betonkonstruktion bekannt, aber nur wenige erkannten, dass dort der einzige gerade Streckenabschnitt zwischen Chur und Arosa liegt. Wie uns schon die herzliche Hotelbesitzerin im Voraus schmackhaft machte, herrschen veritable Schneehöhen in Langwies. Das andauernde Rauf und Runter des Thermometers jedoch liess den Fussweg vom Bahnhof ins Dorf zu eines Eisbahn erstarren. Zum Glück kugelte von uns dabei niemand seine Schulter aus…

 

Freitag, Zenjifluh

Morgenessen gemütlich um 8. Danach ging's los auf dem Fahrsträsschen, das im Winter als Schlittelweg unterhalten wird, Richtung dem Valser Dörfchen Sapün. An diesem vorbei zog es uns zu den Hängen der Haupteralp, nördlich der Weissfluh, dem höchsten Punkt des bekannten Davoser Skigebiets der Parsenn. Der Gipfel der Zenjifluh kann leicht erstiegen werden über deren Südgrat. Dieser ist dieses Jahr wenig verwächtet und Verwegene sind sogar vom Gipfel nach NO abgefahren. Nur die kräftige Bise lässt die Finger noch klammer werden, beim Felle wegnehmen, als sonst schon üblich. Nachdem die eine Hälfte der Gruppe den Gipfel bestiegen hatte zogen wir wiedervereint zusammen in Richtung der schönen, weiten Hänge der Haupteralp, um die Schwünge runter nach Sapün geniessen zu können. Dieses Mal traf unser Tourenleiter die Hangneigung unterhalb des Heimeli so gut, dass ohne Stockeinsatz die Ebene vor Sapün durchfahren wurde und sich alle in die eisige Abfahrt auf dem Schlittelweg, runter nach Langwies stürzten. Im gemütlichen Selbstversorgerhotel Alte Post gab es selbstgemachten Risotto, den ich vergessen und Roger freundlicherweise telefonisch, wartend im Sattel zwischen Zenjifluh und Weissfluh, im Dorflädeli von Langwies bestellt hatte.

 

Samstag, Mattjisch Horn

Ab diesem Tag wurden wir von Joggi Kamber begleitet, der jeweils mit dem Zug von zuhause, von Peist angereist kam. Trotz seinem Schulterunfall auf der vereisten Peister Dorfstrasse vor 4 Wochen und einer daraus folgenden Schulterluxation, liess er es sich nicht nehmen uns die steilsten Abkürzungen rauf zum Skihaus Pirigen zu führen - ganz nach dem Motto «was einen nicht umbringt macht einen nur härter». Da nicht alle Teilnehmer im steilen Wald folgen konnten, gab's eine grosse Wiedervereinigung im Skihaus. Zum Glück war dort der Service um einiges professioneller und besser als am Vortag im Heimeli, was uns veranlasste auch in der Abfahrt nochmals eine gemütliche Stunde auf der Piriger-Terrasse zu verweilen. Der anschliessende Aufstieg durch die windstillen SW Hänge unterhalb des Gipfels wurden aber trotz Verpflegung zur Piece de Résistance, da wir dank der ungehinderten Sonneneinstrahlung kräftig aufgeheizt wurden. Erst auf dem SO Grat zum Gipfel kühlte uns ein Lüftchen von den Fideriser Heubergen her auf normale Betriebstemperatur runter. Die anschliessende Abfahrt durch den schon recht schweren und weichen Altschnee war aber dank neuster Breitskitechnik ein Hochgenuss. Noch zu erwähnen gilt es, dass das abendliche Fondue der Alp Maran (bei Arosa und nicht im Südtirol, denn dort heisst es Meran!) trotz Allesineinemabpackung hervorragend schmeckte.

 

Sonntag, Stelli

Der Sonntag begrüsste uns mit eisigem Nebel. Trotzdem traf Joggi pünktlich um 8 in Langwies ein. Der Beschluss, nochmals den gemütlichen Schlittelweg nach Sapün, und dort in anderer Richtung als am Freitag zum Stelli zu spuren, war rasch gefasst. Daraus ergaben sich einige Vorteile, die wir später am Tag noch zu schätzen wussten. Vorerst schlurften wir auf der mittlerweile ziemlich vereisten Strasse durch den Nebel hoch, fest im Glauben, dass unser Tagesziel über dem Nebel im gleissenden Sonnenschein lag. Doch weit gefehlt. Bei einem kurzen Zwischenhalt noch unterhalb Sapün, in dichtem Nebel, wurden die umliegenden Webcams konsultiert. Aber oh jeh, lediglich die Höchste von allen, um einiges höher gelegen als unser Gipfel, kam ab und zu über den Nebel. Somit wurde es gewiss, dass wir an diesem Tag kaum Sicht haben werden. Der durch den Kälteeinbruch stark verharschte Schnee, der Nebel, die Kälte und die einen Sturz vermeidende Schulter von Joggi bewog uns dann doch auf knapp 1800 um zu kehren. Der verlockende Ruf eines warmen Kaffees in der Stube der Alten Post bei bester Bewirtung gab uns den Rest, weshalb die Felle rasch entfernt waren und wir in Richtung Langwies zurück glitten.

 

Wir hoffen nun alle, dass Joggis Schulter rasch wieder heilt und er das nächste Jahr, wieder gänzlich fit, vorspuren kann.


Tourenleitung, Text und Fotos: Dominik