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Beschreibung zu den Tourenanforderungen

Walliser Landschaft rund um den Roggen

Das Wallis und der Roggen

 

    Angensteiner wie Basler SAC-ler treffen sich früh - und wie früh!! - aber die Amsel singen bereits, der frühsommerliche Tag hat längst begonnen ….. - am Bahnhof SBB und fahren ins Wallis nach Leuk.

Keine Nachtigall an der Rhone, dafür ein Kaffee im hübschen alten Ortskern der mittelalterlichen Stadt. Die sauber aufgestapelten Schädel im Beinhaus bei der Kirche muss man gesehen haben!

    Nun wandern wir los, Ausschau haltend nach allem Lebendigen: Pflanzen und Tiere - die alten Terrassierungen zeigen uns, dass auch hier früher Ackerbau betrieben wurde. Die unzähligen Satelliten-'Schüsseln' von Brentjong sind militärisch eingezäunt, aber hier wird auf einigen kleinen Äckern noch (oder wieder)  Roggen ausgesät, der jetzt grün da steht, kurz vor der Blüte. Korn, eine Kulturleistung, das  von Gras kultiviert, gezüchtet wurde, ursprünglich aus dem Zweistromland, hier bei uns angebaut seit der Mensch sesshaft wurde, also ca. 5000 Jahre vor Chr. Unter der Lupe schauen wir einige Gräser an, entdecken die männlichen Staubgefässe und die weissen puscheligen weiblichen Griffel, betrachten die farbenfrohen Spelzen. Züchtung von Korn: grössere Körner, dass die Körner nicht zu früh, aber doch herausfallen (beim Dreschen), Standfestigkeit ….

einige Kornähren versuchen wir zu bestimmen, was sich im frühen grünen Stadium als gar nicht so einfach erweist. Früher hat es im Wallis ca. 300 Roggensorten gegeben!

    Ringsherum gibt es schöne Wiesen, in denen wir zwar nicht viele Arten finden, die aber mit Esparsette und Wiesensalbei doch hübsch anzuschauen sind für unsere nicht sehr von Blumen verwöhnten Augen. Als Kontrast ein Garten, für Rasenmäher und mit OBI-Sortiment bepflanzt. Wir treffen aufgeregte Jung-Ornithologen, bewaffnet mit Fernrohr und meterlanger Kamera, sie machen uns auf einen Schlangenadler aufmerksam, der sich später wunderbar auf einer Tanne ?? sitzend und in der Luft rüttelnd präsentiert.

    Aufwärts nach Guttet durch die warme Felsenlandschaft und Pause am Rande der Feschelschlucht mit Fussbad in einer Suone.

    In Erschmatt besichtigen wir den Sortengarten oberhalb vom Dorf.  Hier werden die alten Ackerterrassen wieder mit Getreide, vor allem einheimischen Roggensorten bepflanzt. Mit dabei sind die noch viel selteneren Acker-Begleitkräuter wie das Blutrote Adonisröschen, Steinsame, Leinen und Kornblumen.

    Im Dorf gibt es auch noch einen kleinen Sortengarten, alles liebevoll angeschrieben. Das Roggenzentrum bietet Räumlichkeiten für ein Veranstaltungsprogramm rund um den Roggen: Erntetage, Dreschen des Kornes und Backen des sehr haltbaren Erschmatter Roggenbrotes. Dieses kann man auch in der Beiz kaufen. Hier löschen wir erst einmal den Durst, bevor wir bergab zum Bahnhof Turtmann wandern.

Bericht und Bilder: Andrea Hecker