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Beschreibung zu den Tourenanforderungen

Wildstrubel Überschreitung

Wildstrubel Überschreitung als letzte, nachgeholte Etappe der Röstigraben- Wanderung 2017

Christian TL

Die letzte Etappe der letztjährigen Weitwanderung vom Moron zur Einweihung der Lämmernhütte war dem heftigen Wetterumsturz, verbunden mit Schneefall, zum Opfer gefallen. Wir begannen die Nachhol-Tour auf der Lämmerenhütte. Neun fitte AngensteinerInnen zwischen 50 und 79 Jahren machten sich auf den Weg.

Am Freitag Anreise - wetterbedingt-  mit ÖV nach Leukerbad und Gondelbahn zur Gemmi, Aufstieg zur Lämmerenhütte (2500 m); Samstag Start um 6 Uhr Aufstieg über den sterbenden Gletscher zum Wildstrubel (3237 m), Abstieg zum Plaine Morte Gletscher (2600 m), Traversierung und Aufstieg zur Wildstrubelhütte (2791 m), Ankunft 16 Uhr. Sonntag Abstieg via Rawilsee zur Iffigenalp (1578 m), Postauto nach Lenk und Rückfahrt nach Basel.

Trotz dem gewählten kürzeren Hüttenweg über die Gemmi wurden wir noch durch kräftige Schauer beim letzten Aufstieg nass. Am Samstag schön mit aufsteigenden Wolken, auf dem Wildstrubel noch gute Sicht. Der Nachmittag fast durchgehend bewölkt, auf dem Abstieg vom Wildstrubel zum Plaine Morte Gletscher tiefe Wolken und Nebel mit wenig Sicht. Unregelmässiger Schnee mit tiefen Wellen und Löchern zunehmend weich, erschwerten das Gehen. Am Sonntag sehr schön und klar, Abstieg zur Iffigenalp problemlos.

Die Tour brachte fast alles mit, was Bergtouren spannend macht: Regen und Wolken, schöner Morgenaufstieg im Trittschnee, ermüdender Gletscherwaggel mit komplizierter Orientierung, Abstieg von der Wildstrubelhütte mit Tiefblick und schöner Alpenflora und nicht zuletzt gute kameradschaftliche Stimmung.

Nachstehend Impressionen der Teilnehmer:

Hanspeter:

Mein Zustieg zur Lämmerenhütte ab Kandersteg blieb eine einsame Sache: Solo in der Bahn nach Sunnbühl, allein auf dem Weg nach Schwarenbach und auch keinem Menschen begegnet bis zum Lämmerenboden, wo ich auf meine Tourenfreunde traf. Der Grund für die verlassene Bergwelt: An diesem Freitag herrschte Dauerregen! Da geniesst man die Ankunft in der hellen, geräumigen und rundum freundlichen Lämmerenhütte doppelt.

Maria:

Der Regen, der auf dem Weg zur Hütte einsetzte war ziemlich heftig. So sehnte ich mich in doppelter Hinsicht auf das Ankommen: einerseits um die nassen Kleider abstreifen zu dürfen aber auch um endlich mal die Hütte nach dem Umbau erleben zu können. Toll ist, dass die Hütte einen Unterstand hat und der Eingangsbereich grosszügig konzipiert ist.

Nach dem Leeren und Umpacken des Rucksacks ging's nach oben in den Aufenthaltsraum und Essbereich. Ein grosser, heller Raum empfing uns. Die grossen Fenster geben den Blick frei auf die Gemmi - ein Gefühl von Weite entsteht. Der Schlafsaal im obersten Stock ist in 2er, 3er und 6er Schläge unterteilt. Dank der Schiebetüren hat man eine gewisse Privatsphäre, was ich sehr zu schätzen wusste. Auch die Toiletten und Waschräume sind grosszügig konzipiert. Alles in allem ein sehr gelungener Umbau, der Lust auf einen neuen Besuch macht.

 

Cornelia:


Für mich war es das erste Mal, dass ich in der Lämmerenhütte übernachtete, und auch das erste Mal, dass ich auf eine Gletschertour ging. Von der Lämmerhütte hatte ich ja im Voraus schon viel gehört. Vor allem an einem Vortrag an einer Mitgliederversammlung wurde über den gelungenen Anbau und die Erneuerungen an der Lämmerenhütte referiert und viele Fotos gezeigt. So war ich nun endlich mal selber in dieser schönen Hütte. Die Zimmer mit ihren Schiebetüren und den verschiedenen Schlafplatzgrössen hat mir sehr gefallen. Der Essaal ist wunderbar gross und die vielen Fenster bieten eine imposante Aussicht. Der Trocknungsraum ist uns sehr willkommen gewesen, um unsere durchnässten Kleider aufhängen zu können. Überhaupt ist das ganze Haus sehr grosszügig gebaut. Und zu guter Letzt: das Essen hat mir ausgezeichnet geschmeckt und die Leute, die in der Hütte arbeiten, sind sehr freundlich und hilfsbereit.

Dimitri:

Als wir frühmorgens um 6 Uhr unsere Tour unter die Füsse nahmen, sahen wir bereits die ersten Sonnenstrahlen und uns war klar, dies wird ein schöner Tag. Der Zustieg zum Gletscher war sehr easy und auf dem harten Schnee waren noch Spuren eines uns nicht bekannten Tieres zu sehen. Der passionierte Jäger, Viktor, identifizierte diese schnell als Spuren eines Luchses.

Auf dem Gletscher dann, auf halbem Wege konnten wir bereits die Sonne im Rücken spüren die unseren Aufstieg erwärmte. Nach einer kleinen Rast auf dem Gletscher und einem Fotoshooting, ging es weiter Richtung Mittelstrubel.

Ankunft auf dem Gipfel war um 9 Uhr 40, doch leider konnten wir des eisigen Windes wegen nicht lange am Gipfelkreuz verweilen. Mit fast gefrorenem Finger habe ich den Eintrag im Gipfelbuch gemacht. Wir machten nochmals eine kleine Rast unterhalb des Gipfels in Sicherheit vor dem Wind, und dann ging es nach kurzen Abstieg nochmals hoch zum Lenker Strubel.

Brigitte:

Nach dem Gipfel ging's steil hinunter auf einem Geröllweglein. Wir konnten schon erste Blicke auf die Plaine Morte werfen oder besser gesagt auf die Nebelbank, die sich darüber ausgebreitet hatte. Nach einer kurzen Stärkung am Gletscherrand stachen wir ins White Out. Alle Viertelstunden bestimmten Christian und Ursi unsere Position und legten die Marschrichtung fest. Der Schnee auf dem Gletscher war zu einer Landschaft aus kleinen Hügeln und Tälern geschmolzen, was zwar dekorativ aussah, das Gehen aber sehr mühsam machte. Durch den Nebel brannte zudem die Sonne und verlieh der ganzen Sache eine subtropische Note. Gegen Ende der Gletscherüberquerung lichteten sich die Wolken und so konnten wir die weisse Ebene beim letzten Aufstieg Richtung Wildstrubelhütte noch einmal in ihrer ganzen Ausdehnung bewundern.

Agnes:

Auf fast 2800 m steht die Wildstrubelhütte, sie ist bekannt für die stimmungsvollen Sonnenuntergänge. Leider verwehrte uns der aufsteigende Nebel dieses Spektakel und nach dem feinen Nachtessen tauchten bald alle unter die Decken und in den wohlverdienten Schlaf.

Viktor:

Für die letzte Etappe der Röstigraben Wanderung danke ich Ursi und Christian ganz herzlich, es war wunderschön. Meine Oberschenkelmuskeln haben einiges mitgemacht. Der Muskelkater vom Vortag war nicht das Beste für den Abstieg zur Jffigenalp. Somit ist die Röstigraben Wanderung geschafft.

Ursi:


Auf den Abschluss der Weitwanderung 2017, die eigentliche Königsetappe, hatte ich mich fast ein Jahr gefreut, und ich wurde nicht enttäuscht. Nach dem langen Samstag und einer ausgedehnten Mütze Schlaf geniessen wir auf dem Abstieg zur Iffigenalp die Aussicht in die Karrenfelder, welche wir im Vorjahr von der Wildhornhütte her kommend überquert hatten. Entlang dem Weg steht jetzt, Anfang Juli, die Alpenflora in voller Blüte, unzählige Farben und Formen, seltene und häufige Arten lassen uns immer wieder anhalten, staunen und rätseln. Ein herrliches Wochenende schliessen wir bei Kaffee und Aprikosenwähe ab, und zurück in Basel nutzen Einige den schönen Abend für einen Schwumm im Rhein. Allen Teilnehmenden danke ich für die tolle und fröhliche Kameradschaft, es war wirklich schön, mit Euch unterwegs zu sein!

Fotos: Ursi, Dimitri, Brigitte