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Beschreibung zu den Tourenanforderungen

Sonnenhorn

Sonnenhorn bei Sonne mit Sonnenschein (Uschi)

Wenn das keine guten Voraussetzungen für eine Skitour sind! Trotzdem starteten wir unsere Tour im eiskalten Schatten des Guldenstocks in Matt, im Sernftal. Zuerst ging's mit der Gondel bequem auf Weissenberge. Die Schneemassen der Ostschweiz wurden uns hier erst richtig bewusst, als wir auf den ausgefrästen Landwirtschaftswegen die Skier anschnallten und nur mit Mühe die seitlich der Wege entstandenen Schneewälle überwinden konnten. Da der weitere Routenverlauf mehrere solche Wege kreuzt, wiederholte sich das Geknorze mehrere Male; ganz zum Vergnügen eines Wintergastes, der uns aus einem Fenster seines Ferienhauses genüsslich mittels Handy bei unserer Morgengymnastik fotografierte. Lakonisch erwähnte er, dass die 'übliche' Route weiter westlich verlaufen würde. Aber was heisst schon üblich? Wir hatten dafür bestes Übungsgelände, wo wir unser Können in Spitzkehren mit offener Bindung, gegen den Berg, zeigen konnten. Weiter oben am Südwestrücken, vor dem Gipfel werden uns diese Übungen noch von grossem Nutzen sein.

Der weitere Aufstieg zwischen den Bauernhöfen von Weissenberge bis hinauf auf die Ebene auf 1650m verlief gemütlich, ab einer gewissen Höhe sogar in Begleitung der hinter den nahen Bergen hervorgekrochenen, zweiten Sonne. Die erste Sonnen(schein) begleitete uns, wie schon eingangs erwähnt, seit Beginn der Tour. Aufgrund der tiefen Temperaturen wurde es uns, trotz Südausrichtung der Hänge und der vielen Sonnen, nicht zu heiss.

Nach einer gemütlichen Rast ging's weiter, den tief eingesunkenen Schneeschuhspuren nach, über den landschaftlich sehr schönen Chegelboden, am Selbstverpfleger Hüttchen Stäfeli vorbei, ein paar Kehren der Forststrasse folgend - um die Wildruhezone ruhen zu lassen - bis zum Fuss des erwähnten Rückens. Die technische Schlüsselstelle erwies sich als nicht so abgeblasen, wie ich gerechnet hatte. Es lag genügend Schnee, so dass wir problemlos mit den Skiern an den Füssen die engen Kehren in Angriff nehmen konnten. Nun kam sie doch noch, die Herausforderung, auf engem Raum die Skier elegant, mit der Kickkehre um 180° zu wenden. Diese wurde von uns mehr oder weniger elegant und mit mehr oder weniger Bindungsproblemen gemeistert. So erreichten wir, ohne weitere Eskapaden, durch die Lawinenverbauungen hindurch schlängelnd, den höchsten Punkt des Sonnenhorns.

Ganz ungewohnt für diesen Tag empfieng uns hier ein wirklich bissig kalter Wind. Also nichts wie hoppla - die Jacke aus dem Rucksack, die Felle runter und die Skier auf Abfahrt umgestellt. Nachdem die Ersten jedoch ein paar Meter in Richtung Norden, den schon vorhandenen Abfahrtsspuren entlang gefahren sind, meldeten sie von dort Windstille. So blieb es auch während der restlichen Abfahrt.

Es war Genuss vom Feinsten den super Pulver, bei bester Unterlage bis hinunter nach Engi zu geniessen. Doch nicht so schnell! Denn dazwischen gab's noch den verpassten Gipfelhalt nach zu holen. Um sich aber im grossen Nordhang, mitten im Januar, während der Pause noch etwas Sonne auf den Rücken scheinen lassen zu können, gestaltete sich als eine weitere Herausforderung. Sie konnte auf 1970m, an einem wunderschönen Platz, bestens gemeistert werden.

Die Weiterfahrt über die Alp Schwammhütte und die nachfolgende Waldschneise waren geprägt von bester Unterlage. Nicht immer lässt sich hier so einfach über das Gehölz und die holprigen Alpweiden abfahren. Lediglich das Stromkabel der Alp hätte etwas höher gehängt werden können. Bei sehr viel Schnee besteht die Gefahr, dieses zu berühren. An der Wasserfassung, bei Punkt 1167 wurde die Alpstrasse steiler und das Mülibachtal verengte sich zur Schlucht mit imposant hängendem Eis verziert. Auf dem vielen Schnee setzten wir die Abfahrt weiter fort und zwar bis mitten ins Dorf Engi.

Wo der Winterdienst seine Aufgabe erfüllte hatte, war endgültig Schluss mit Skiern an den Füssen. Wir standen mitten in einem für das Glarnerland typischen Industrieareal, welches auch schon bessere Zeiten erlebt hatte. Vermutlich handeltet es sich um Textilindustrie, die sich in den vergangenen Jahrunderten im ganzen Tal angesiedelt hatte. Trotz dieser Industrieleiche wirkte Engi lebendig. Wir wurden auf unser Fragen von der Dorfbevölkerung freundlich auf eine von mehreren offenen Beizen verwiesen, wo wir uns aufwärmen konnten. Denn der eisige Talschatten hatte uns schon früher in der Schlucht erfasst. So empfanden wir es dann als sehr angenehm, die heissen Schokoladen, Kaffees und Tees in der Wärme schlürfen zu dürfen, um die Stunde bis zur Busabfahrt zu überbrücken. Lediglich eine Begegnung mit dem legendären 'Elmer-Vreni' hätte mich noch überrascht - diese blieb aber aus.

So endete ein unerwartet schöner Tag im Zigerschlitz. Denn der ursprünglich geplante zweite Tourentag überliessen wir den Nebelhörnern. Der Sonntag war mit Schneefall und tiefer Wolkenbasis von zuhause aus besser zu geniessen.

Teilnehmer: Iris, Annemarie, Uschi, Brigitte, Annika, Kurt und Stephan; Margrit musst leider passen
Fotos: Dominik und Stephan
TL + Text: Dominik