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Beschreibung zu den Tourenanforderungen

Ochsentour im Gantrisch

Ein toller Hengst! Oder wie aus einem Ochs ein Pferd wird 

Schrattenfluh am 31.1.2021 an Stelle der Ochsentour

Sollen wir oder sollen wir nicht gehen? Stark bewölkt und windig und am Vortag Regen bis 1500m - der Wetterbericht tönt nicht grad verlockend. Doch mein Favoriten-Meteo verspricht Aufhellungen in den Alpen. Also wir versuchen's. Doch sollen wir die geplante Tour machen? Ziel wäre die Abfahrt vom Ochsen nach Oberwil im Simmental - noch vor ein paar Tage lag dort Schnee bis zum Bahnhof, was nicht häufig der Fall ist. Aber ob das jetzt, nach der Wärme der letzten Tage, immer noch so ist? Und sollen wir eine Überschreitung machen, immerhin ist die Lawinensituation nach dem nächtlichen Schneefall erheblich.

Mit der Schrattenfluh finden wir am Ausweichdatum ein hoffentlich geeignetes Ausweichziel, doch auch hier fordern uns die Verhältnisse. Und schon wieder eine Frage: links rum oder rechts rum? Wir entscheiden uns für rechts rum, quer durch die Karrenfelder. Eine gute Wahl, immerhin können wir dort gleich an der Postautohaltestelle die Ski montieren. Wir sind nicht alleine, der Bus ist voll mit Maskierten - ein schräger Anblick, ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt. Schon nach wenigen Schritten trennt sich die Spreu vom Weizen, äh die Angensteiner vom Rest der Schratten-Schrabbler. Ab der Bodenhütte ziehen wir alleine unsere Spur durch den tiefen, schweren Neuschnee, anfänglich noch durch den dichten Wald, bald dann durch den dichten Nebel. Schemenhaft schälen sich immer wieder Steilstufen, einzelne Tannen und zugeblasene Karstlöcher aus der Suppe, plötzlich stehen wir vor einer Verwehung. So typisches Gelände wo man sich sagt «da möchte ich dann schon nicht bei Nebel unterwegs sein». Zum Glück liegt viel Schnee, und die wirklich grossen Löcher liegen weiter westlich. Die Orientierung ist schwierig, wir haben die Tendenz, zu hoch zu halten und müssen nach unten korrigieren. Bergsteigen mal wieder als Lebensschule - oft geht es doch mit unseren Erwartungen auch so. Doch auf 1900m, schon nahe am Grat, wird das Grau heller, und unvermittelt brechen wir durch, in die gleissende Sonne. Spektakulär der Blick durch die schneeverkleisterten Felstürme hinaus ins Hügelland des Emmentals. Wir geniessen die Gipfelrast bei Sonnenschein und das ausgedehnte winterliche Panorama. Auf der Abfahrt haben wir Glück, die Wolkendecke lockert auf und wir kurven bei passabler Sicht beschwingt zur Alp Schlund hinunter. Mit einer letzten Schussfahrt über regengetränkten, aber überraschende gut tragenden Schnee schliessen wir die schöne Runde, passgenau mit der Einfahrt des Postautos. Es war mir eine Freude, mit Euch unterwegs zu sein!