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Wandern und Kultur

Tourenbericht SAC Wander- und Erlebnisreise nach Guernsey 2025 vom 8. – 20. Mai 2025

Tag 1, Donnerstag, 8. Mai 2025 Bericht von Alex

Nicht nur wir mussten früh aufstehen, um den Flug über London nach Guernsey nicht zu verpassen. Pünktlich sind wir Richtung London abgeflogen. In London erwartete uns ein kleine Propellermaschine, die uns nach Guernsey gebracht hat. Ein kurzer Aufenthalt im Hotel und schon ging es unter kundiger Führung von Richard und Eveline auf einen Stadtrundgang in St. Peter Port, der Hauptstadt von Guernsey. Richard hat uns viele schöne Orte gezeigt und Interessantes über die Kultur und die Geschichte von Guernsey erzählt. Bei einem feinen Znacht im Hotel konnten wir den Abend ausklingen lassen und sind müde zu Bett gegangen.

Tag 2, Freitag, 9. Mai 2025 Bericht von Ruth

What an Exciting Day: 1945 - 2025

80 Years of LIBERATION

Guernsey feiert seinen 80. Jahrestag der Befreiung von Nazideutschland und wir sind mittendrin!

Die ganze Stadt ist geschmückt mit Fahnengirlanden, die fröhlich im Wind flattern.

Doch bevor wir uns in die Festaktivitäten mit Umzügen, Paraden auf Strasse, in der Luft und zu Wasser in St. Peter Port stürzen mit meinem persönlichen Highlight:

Nettes Gespräch mit der Chauffeuse Prinzessin Anne's und der Möglichkeit, die Prinzessin beim Verlassen der Town Church aus nächster Nähe zu sehen –

besuchen wir Hauteville House. Victor Hugo, der berühmte, französische Schriftsteller, hat es gekauft und seine Exilzeit mit Frau und vier Kindern von 1855 - 1870 in Guernsey verbracht.

Er hat dieses Haus an bester Lage samt Garten individuell gestaltet und kreativ eingerichtet, sehr eindrucksvoll!

Nach einem stärkenden, frühen Nachtessen in unserem Hotel Pandora steuern wir den Hafen an und staunen über die gezeigte Drohnenschau und das anschliessende Feuerwerk.

A most memorable day!

Vor lauter Eindrücken der Liberation Day Aktivitäten ist das Hauteville House von Victor Hugo fast untergegangen. Hier doch noch ein paar Bilder

Tag 3, Samstag, 10. Mai 2025 Bericht von Silvia

Geführte Tour durch Castle Cornet und Wanderung durch die Bluebells Wood bis Jerbourg.

Wir treffen uns am ehemaligen Slaughterhouse mit Richard und Eveline um entlang dem riesigen Modell Yacht Pond zum Castle Cornet zu spazieren. Im Wasserbecken vergnügen sich die jüngsten Guernseyaner beim Segelunterricht – Segelunterricht für die ganz Kleinen, das ist ein für mich ungewohntes Bild, bei uns gibt es Skiunterricht oder Kletterunterricht für die Kleinen….(Bild 1)

Beim Castle Cornet angekommen werden wir von einem jungen Mann begrüsst, der uns durch die alten Gemäuer führt und begeistert erklärt, dass dieses Castle eine Festungsanlage war, deren Grundmauern auf das 13. Jahrhundert zurück gehen (Bild 2). Die Burg wurde militärisch, auch als Gefängnis genutzt und sie wurde während der deutschen Besatzungszeit für die Luftabwehr genutzt. Täglich um Punkt 12 Uhr zündet ein Wehrmann in schöner Uniform einen kräftigen Kanonenknall von Castle Cornet aus (Bild 3), so als sollte die Vergangenheit immer wieder in Erinnerung gerufen werden.

Das uralte Mauerwerk hat vielen Widrigkeiten standgehalten und ist sehr eindrücklich. Die Bilder in meinem Kopf von aktuellen Kriegen und Angriffen in der Ukraine, im Gaza, etc., mit Drohnenangriffen lassen Zweifel aufkommen, ob diese Burg heute noch Schutz bieten könnte.

Jetzt beherbergt die Burg interessante Museen, eines das die seefahrerische Tradition illustriert und eines zur Militärgeschichte. Seit 1960 steht in einem Raum die alte Kirchenuhr von 1782 aus St Peter Port zur Besichtigung. Daneben gibt es in der Burg hübsche Gartenanlagen und kleine Plätze auf denen im Sommer kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Nach dem Eintauchen in die Vergangenheit spazieren wir weiter und kommen an der verlockenden Badeanlage «la Valetta» vorbei (Bild 4). Die Badeanlage ist an’s Meer gebaut und wird bei Flut vom Wasser des Atlantiks gefüllt. Wir gehen weiter über Stufen hinauf bis auf bewaldete Klippen über dem Atlantik, spazieren durch den Bluebells-Wald (Bild 5).

Bei Fermain Bay, unten an der Küste, steht ein sogenannter «Kiosk», dort werden von einem jungen engagierten Paar Getränke, selbstgemachtes Essen und Kuchen verkauft. Von Richard und Eveline erfahren wir, dass dem jungen Paar eine Gerichtsverhandlung bevorstehe, in welcher geklärt werde, ob sie den «Kiosk» weiterführen können oder ob ein modernerer Anbieter den «Kiosk» übernehmen und ausbauen werde – das wäre schade, denn es ist ein kleiner, wunderschöner Ort. Natürlich, lassen auch wir es uns mit gutem Essen und Getränken gut gehen (Bild 6). Nach dieser Stärkung steigen wir auf schönen Wegen wieder hoch. Ab Jerbourg führt der Weg St. Martin zu und schnellen Schrittes zum Bus, welcher uns in sportlichem Tempo durch die engen Gässchen zurück nach St. Peter Port fährt.

Vielen Dank für diesen abwechslungsreichen Tag (Bild 7)!

Sonntag, 11. Mai 2025 Bericht von Christine modifiziert mit KI

Tagesbericht – 4. Tag auf Guernsey: Wanderschuhe an, Lachmuskeln auch!

Heute hieß es: „Raus aus den Federn und rein in den Bus!“ Unser Abenteuer an Guernseys wilder Nordküste begann mit einer Fahrt zur malerischen Pembroke Bay, wo sich der Sand so weich unter den Füßen anfühlte, als hätte ihn jemand eigens für uns durch ein Sieb gepresst.

Bevor wir unsere Sohlen zum Glühen brachten, gönnten wir uns einen Abstecher in die Vergangenheit – La Varde Dolmen, eine erstaunlich gut erhaltene Grabstätte aus der Zeit, als noch Mammuts das Sagen hatten (na gut, fast – ca. 4000 v. Chr.). Ein paar Schritte weiter grüßte uns der Millenniumsstein aus dem Jahr 1999, offenbar nach dem Motto: „Hey, wir können auch Steine aufstellen – nur halt mit besserer Datierung.“

Dann aber los, dem Küstenweg entgegen! Entlang der sanft abfallenden Küste wanderten wir bei bestem Wetter und mit bester Laune Richtung Beaucette Marina. Links das Meer, rechts Geschichten – und mittendrin Richard, unser wandelndes Wikipedia in Wanderschuhen. Von beeindruckenden Wehrtürmen aus dem 17. Jahrhundert bis hin zu den traurigen Überbleibseln ehemaliger Tomatenpaläste (Gewächshäuser) – nichts blieb unerklärt. Wussten Sie, dass Guernsey einst Export-Champion für Tomaten war? Heute wachsen dort eher Ruinen als Rispen.

Zur Belohnung gab’s in der Beaucette Marina feinste Meeresfrüchte – fangfrisch, lokal und deliziös, wie ein Gaumenurlaub in einer Auster! Danach marschierten wir weiter, inklusive kleinem Ausflug zum Dehus Dolmen und landeten schlussendlich im charmanten Bordeaux Harbour – müde, glücklich, sonnengeküsst.

Ein Tag wie aus dem Reiseprospekt, nur mit echten Menschen, echten Geschichten – und echtem Hunger auf morgen!

Originalversion von Christine

Guernsey 4. Tag, 11.5.25 Wanderung an der Nordküste

Mit dem öffentlichen Bus fuhren wir an die Nordküste zur Pembroke Bay, wo sich ein idyllischer Sandstrand befindet. Bevor wir unsere heutige Wanderung richtig starteten, besuchten wir den nahegelegenen La Varde Dolmen, ein prähistorisches Grab (ca 4000 v. Chr.), welches ausserordentlich gut erhalten ist. Nicht zufällig wurde ein paar Meter daneben um 1999 der sogenannte Milleniumsstein errichtet, sozusagen ein Monument aus „unserer“ Zeit.
Nun folgten wir dem Küstenweg Richtung Beaucette Marina. Die Küste ist hier flach abfallend zum Meer und der Weg angenehm eben. Die Aussicht ist fantastisch. Bizarre Felsformationen, anmutig vom Wasser umspült, werden durch die fortschreitende Ebbe mehr und mehr freigegeben. Richard zeigte und erklärte uns interessante Dinge: z. B die sehr gut erhaltenen Wehrtürme aus dem 17 Jhd., welche gebaut wurden, um die Insel gegen die Franzosen zu verteidigen. Oder was es mit den zerfallenen Treibhäusern auf sich hat: Früher wurden in Guernsey sehr viele Tomaten, auch für den Export angebaut. Nach deren saisonalen Ernte pflanzte man darin dann Blumen, bevor es erneut mit Tomaten begann.
In Beaucette Marina hatten wir die Gelegenheit frische, lokale Meeresfrüchte zu geniessen. Einfach deliziös! Danach weiter der Küste entlang machten wir einen kurzen Abstecher zum Dehus Dolmen, bevor unsere Wanderung in Bordeaux Harbour endete.

Tag 5, Montag, 12. Mai 2025 Bericht von Peter

Auf in den äussersten Westen der Kanalinseln!

Nach Erkundung des Ostens und des Nordens von Guernsey ist heute eine Wanderung im Südwesten der Insel auf dem Programm: Küstenwanderung von Torteval bis zur Gezeiteninsel Lihou.

Der erste Teil der Wanderung führt auf einem beeindruckenden von Hecken und Blumenfeldern gesäumten Küstenpfad und eröffnet einen atemberaubenden Panoramablick auf das Meer, die schroffen Felsklippen und den markanten - in Küstennähe aufragenden - Leuchtturm Les Hanois. Auch ins Auge stechen die monströsen Befestigungs- und Wehranlagen aus der Zeit der Besetzung durch Nazi-Deutschland. Sie wirken in dieser so idyllischen Landschaft wie abstossende, abschreckende Mahnmale aus einer kaum fassbaren Vergangenheit. Weiter geht die Wanderung auf schmalen, dicht überwachsenen Pfaden hinunter zum Strand bei Portelet (mit Kiosk!)

Die langgezogene Rocquaine Bay bis zum Zugang zur Lihou Island legen wir - kräfteschonend - per Bus, nicht per Pedes zurück. Die Gezeiteninsel erreichen wir rechtzeitig, um mehr oder weniger trockenen Fusses und ohne namhafte Ausrutscher den rutschigen “Causeway“ zu queren. Brütende Möwen und Tölpel (gannets) begleiten und beäugen uns auf dem felsigen Weg zum Venus Pool, welcher die kälteresistente Schwimm-Delegation (4 Frauen, 1 Mann) zum erfrischenden Bade lockt, während die anderen beim Picknicken die rundum traumhafte Natur der Küstenlandschaft geniessen und den Wagemutigen im eiskalten Pool Applaus spenden.

A most memorable day, indeed.

PS: Für die Wanderung werden gutes Schuhwerk mit intakten Schuhsohlen und für allfällige „Schuhpannen“ hilfreiche und handwerklich kreative Begleitpersonen empfohlen.

Tag 6, Dienstag, 13.Mai.25 Bericht von Mario

Nichts geplant und trotzdem viel erlebt!

Der Tag stand ganz offiziell unter dem Motto: Mach doch, was du willst! Kein Programm, kein Gruppenmarsch, kein „in 5 Minuten geht’s los“. Freiheit pur! Und was machen wir? Genau – alle hocken trotzdem morgens brav gemeinsam am Frühstückstisch. Alte Gewohnheiten und das Buffet waren einfach zu verlockend.

Danach ging’s auseinander – jeder bastelte sich sein Tagesprogramm zusammen. Die einen wollten spazieren, die anderen shoppen, wieder andere wollten einfach nur irgendwo in der Sonne rumgammeln. Klingt nach Plan – war aber eher „Mal schauen, was so passiert“. Und genau das war auch irgendwie schön: Sonne satt, kein Wind, perfekte Bedingungen fürs planlose Glücklichsein.

Und als wäre es abgesprochen, waren um 16:30 Uhr plötzlich wieder alle da – pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk. Grund dafür: Madame Fleure Dorey. Eine beeindruckende Frau von 95 Jahren, die uns als Zeitzeugin vom 2. Weltkrieg erzählt hat, was sie erlebt hat – klar, bewegend, traurig, aber auch mit erstaunlich viel Humor. So zierlich wie sie ist, so gross war ihr Auftritt: glasklar im Kopf, schlagfertig und mit einem Blick, der mehr sagt als tausend Geschichtsbücher.

Ein freier Tag, der am Ende voller Geschichten war und einer davon bleibt ganz sicher lange in Erinnerung.

Tag 7, Mittwoch, 14. Mai 2025 Bericht von Ursi

Ausflug mit der Fähre nach Sark.

Wie im Programm von Richard angekündigt fuhren wir bei schönstem Sonnenschein und einem sehr frühen Frühstück auf die Insel Sark, wo wir nach einem ca. 15 minütigen Aufstieg unsere Fahrräder in Empfang nehmen konnten. Mit den Fahrrädern sahen wir alle sehenswerten Orte: La Signeurie, the window in the rock, la Coupé, the Venus pool, die Schokoladenfabrik und the Pilcher monument.

Um 17 Uhr fuhr die letzte Fähre zurück nach Guernsey, die wir müde, staubig aber mit vielen sonnigen Eindrücken bestiegen.

Tag 8, 15. Mai 2025 Bericht von Fridu

Zuerst besuchen wir die Orchid Fields an der Westküste. In diesen unter Schutz stehenden Wiesen gibt es nicht nur Orchideen sondern jede Menge Blumen der verschiedensten Arten zu bewundern. Die Artenvielfalt ist enorm! Das wäre übrigens für die ganze Insel zu sagen.

Unser nächstes Ziel ganz in der nähe: Die kleine „Bude“ Le Tricoteur“. Dort werden die traditionellen Fischerpullover, Guernsey Jumpers, hergestellt. Mit uralten Maschinen (Lochkarten gesteuert) und auch mit viel Handarbeit. Die Beschäftigten dort sind mit recht stolz auf ihre Produkte, die in die ganze Welt exportiert werden. Sie zeigen uns gerne ihren Betrieb und verlangen nichts dafür. Auch eine Donation Box sucht man dort vergebens!

Eine kurze Wanderung führt uns zum Fort Grey. In diesem alten Fort aus napoleonischen Zeiten ist ein Schiffswrack- Museum untergebracht. Das Museum zeigt Objekte welche aus Schiffswracks geborgen wurden. Während Jahrhunderten sind dort an der Küste dutzende von Schiffen zerschellt. Für hunderte von Seeleuten bedeutete das Seemannstod – Seemanns Grab.

Nach dem Lunch im Restaurant Guernsey Pearls machen wir uns auf den Weg zu zu einer alten Mühle. Sie ist seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb. Das Wasserrad ist zwar neu renoviert worden, doch bereits von Vegetation überwuchert ... und wie könnte es auf dieser Insel auch anders sein, auch von Blumen ist es überwuchert.

Tag 9, Freitag, 16. Mai 2025 Bericht von Mario

Inselhüpfen mit Wind, Wellen und Wundergetränken

Der Tag begann vielversprechend: Das Frühstück stand pünktlich bereit, und wir konnten uns in aller Ruhe die Teller vollschaufeln – schliesslich wollten wir ja für die kommenden Abenteuer bestens gewappnet sein. Kaffee? Stark. Toast? Knusprig. Stimmung? Hervorragend!

Mit ordentlich Elan und einem kleinen Morgengruss an die Sonne trafen wir beim Memorial-Denkmal auf Eveline und Richard. Gemeinsam stürmten wir, wie eine bunt gekleidete Mini-Expedition, Richtung Fähre, die uns tapfer nach Herm übersetzen sollte. Der Wind wehte uns schon am Kai freundlich durchs Haar – ein klarer Hinweis: Das wird heute kein Tag für Sonnenhut und Liegestuhl.

Kaum angekommen auf Herm, wurden wir von einer frischen Brise empfangen, die sich eher nach arktischer Expedition als nach Badeferien anfühlte. Doch wir liessen uns nicht entmutigen! Stattdessen flanierten wir zunächst durch wunderschön angelegte Gärten, in denen selbst der Wind kurz innehielt, um die Blumen zu bewundern. Heimlich hofften wir, dass sich die Böen beruhigen würden – unser grosses Ziel war nämlich ein Sprung ins Meer.

Doch Mutter Natur hatte ihren eigenen Plan: Der Wind blies unbeeindruckt weiter. Und dann, grosses Kino, betrat Heinz die Bühne! Ohne Zögern warf er seine Kleidung von sich wie ein Gladiator, der zum finalen Kampf ruft, schlüpfte blitzschnell in seine Badehose und stürmte heldenhaft in Richtung Wellen. Ein echter Pionier!

Und siehe da – wie von einer Welle der Begeisterung erfasst, packte auch einige Mitwanderinnen der plötzliche Mut. Kleider wurden abgelegt, Badeanzüge gezückt, und ehe man sich versah, plantschte eine kleine, aber tapfere Truppe im frischen Atlantikwasser. Die Nichtbadenden? Die standen frierend, aber innerlich triumphierend daneben – die gefühlte Wassertemperatur bestätigte ihnen: Alles richtig gemacht!

Nach dem erfrischenden Schauspiel wanderten wir rund um die Insel Herm – und was für ein zauberhafter Ort das ist! Sanfte Hügel, wilde Natur, Meerblick zum Niederknien. Kurz: Ein echtes Postkartenidyll. Bevor es wieder aufs Schiff ging, gönnten sich einige von uns ein wohlverdientes Eis. Und siehe da: Der Wind machte plötzlich Pause – fast so, als wolle er sich entschuldigen.

Zurück auf Guernsey wartete die nächste Etappe unseres Abenteuers: ein Tasting feinster Guernsey Gins. Und siehe da – die Stimmung hob sich schlagartig, nicht nur dank der Botanicals! Nach einem eleganten Schwips ging’s weiter in den Pub, wo wir uns ein Guernsey-Bier schmecken liessen. Der Tag endete mit bester Laune, roten Wangen und einem freudigen Blick aufs Abendessen.

Ein wunderschöner Tag, prall gefüllt mit Natur, Mutproben, Geschmacksexplosionen und Lachen, neigte sich dem Ende zu. Und während die einen schon von der morgigen Königsetappe träumten, kuschelten sich die anderen glücklich und zufrieden in ihre Betten – mit Salz auf der Haut und Sonne im Herzen. Mario Tripolo

Tag 10, Samstag, 17. Mai 2025 Bericht von Daniel Winkler

Bericht zum Cliff Walk South Coast von Torteval (Les Tielles) über Le Gouffre via Waterlanes, Saint Martin nach Sousmarez Manor

Heute ist die anstrengende KönigInnen-Etappe «Stägli uf, Stägli ab» mit einer Länge von ca. 16,5 km Länge angesagt (so eine richtige SAC-Senioren-Tour).

Wir starten wieder wie in den Vortagen vom Bus-Terminal in St Peter Port mit dem 91er Bus um 09:05 h in Richtung Torteval. Erfahren wie wir als Gruppe nun schon sind, geht das auch ohne Reiseleitung, dank Unterstützung von Peter bei der Ticket-Papierschlacht. Unterwegs steigen Eveline und Richard zu uns in den Bus. In «Les Tielles» starten wir bei wolkenverhangenem Himmel und kühlem Wind mit der Wanderung. Die Gruppe bewegt sich nun wie eine Raupe (Bild 1) auf dem schmalen Weg der Küstenlinie (Bild 2 & 3) entlang.

Immer wieder kommen Treppenabschnitte (Bild 4)­ auf- und abwärts. Die Stufenhöhen sind recht unterschiedlich hoch. Das kommt uns allen zu Gute. Jede Person hat immer wieder die Gelegenheit ihre Lieblingshöhe anzutreffen und kann sich dabei etwas freuen und entspannen. Über den ganzen Tag verteilt werden es ca. 1076 Stufen nach oben und vermutlich et wa gleich viele nach unten sein.

(EinwohnerInnen von Olten würden nun einwenden, unseren 1100-Stägeli-Weg auf den Born machen wir locker in ca. 20 Min. und dann in 20 Min. wieder runter - und ihr braucht dazu einen Tag? Aber natürlich kennen die Wenigsten Guernsey im Aermelkanal … 😊.)

Wir wandern an sehr abwechslungsreichen, biodiversen, blumenreichen, dichtbewachsenen Wegrändern vorbei. Zwischendurch sind die Pflanzen sogar zu einem Tunnel (Bild 5) zusam-mengewachsen. Die Pflanzen-Vielfalt ist überwältigend! Immer wieder geht der Blick auch in die Weite auf die felsige, gefährlich erscheinende Atlantikküste, auch auf sandige Buchten und auf das wellige, brandende Meer weit unten oder auch ganz nahe.

Pünktlich zur Mittagszeit klart das Wetter auf. Es wird sonnig, wärmer und die Sicht in die Weite wird gestochen scharf. So macht Picknicken Spass!

Nach der Stärkung geht der Weg mit weniger Treppen, aber mit einer tollen Aussicht (Bild 6), weiter der Küste entlang, z.T. runter nahe zu den Sandbuchten. Dort finden wir das offene Café «Petit Bôt» (Bild 7) für eine Pause und um den Durst / «Gluscht» zu löschen.

Später auf der Wanderung kommen wir an Aussichtspunkte (Bild 8), markiert mit Bilderrahmen zum Durchschauen (Bild 9).

Die Erklärung dazu:

Der französische Maler Renoir besuchte im Jahr 1883 mit dem Dampfschiff, aus der Normandie kommend, Guernsey. Er verbrachte etwas mehr als einen Monat auf der Insel. In dieser Zeit malte er etwa 15 Gemälde, hauptsächlich mit Ansichten von der Moulin Huet Bay.

Von diesen mit Rahmen gekennzeichneten Aussichtspunkten malte Renoir seine Bilder.

Am Ende der Wanderung kommen wir etwas müde nach Saint Martin und zum gemütlichen Café im Sousmarez Manor. Im Garten werden wir begrüsst von Stockenten, die dort ohne Scheu «sünnelen» (die wissen, wo’s schön und gemütlich ist …).

Sousmarez Manor, ein Herrenhaus mit viel Umschwung, Skulpturen- und Pflanzengarten, entstand Ende des 12., anfangs des 13. Jahrhunderts. Heute ist es öffentlich und es gibt einen samstäglichen Wochenmarkt. Ein interessantes Detail: Das Anwesen wurde während der deutschen Besatzungszeit nicht für die Besatzer konfisziert, da es damals keine Elektrizität auf dem Gelände gab und es somit den Deutschen nicht gut genug war.

Nach der Stärkung im Café laufen die «Unermüdlichen» noch zurück zum Hotel Pandora, die anderen nehmen wohlverdient den Bus.

Es war ein ganz toller und eindrucksvoller Tag, den wir erleben durften. Vielen Dank.

Tag 11, Sonntag, 18. Mai 2025 Bericht von Heinz

Nochmals befassen wir uns mit Geschichte, insbesondere der Besatzung der Insel durch die Nazis von Ende Juni 1940 bis zur Liberation am 9. Mai 1945. Zuerst wandern wir bei tiefblauem wolkenlosen Himmel unter der wärmenden Sonne entlang blumigen Naturwallen, die Felder mit Kühen oder Saatgut umgeben. Vorbei an schmucken Häusern aus Guernsey-Granit und einer alten Farm namens Variouf (Wehrwolf), um Neugierige abzuhalten, bei den Schmuggleraktivitäten zu stören, gehen wir auf einen unter Schutz stehenden Bauernhof „Les Caches“ mit Schilfdach zu (Bild 1 + 2).

Unweit davon gelangen wir zum Museum der deutschen Besatzung mit einer Vielzahl von Schriften und musealem Ausstellungsmaterial (Bild 3).

Nach dem Picknick im Museumsgarten bringt uns der Bus zur Little Chapel, mit farbigen Por-zellanscherben und Muscheln der Wallfahrtskapelle von Lourdes nachempfunden (Bild 4).

Weiter geht es zum German Underground Hospital, 6950 m2 Gänge und Hallen des Grauens, ausgegraben von kriegsgefangenen Sklaven, teils fertig gebaut, teils erst angefangen. Nach dem feuchtkalten Schrecken ist die wärmende Sonne willkommen, ebenso das abschliessende Feierabendbier.

Tag 12, 19. Mai 2025 Bericht von Heidi Beelmann

Reisebericht letzter Tag: „Zwei Spaziergänge und Abschiedsnachtessen“

Abfahrt mit Aussicht

Mit guter Laune starteten wir letztmalig 9.05 Uhr mit unserem Lieblingsbus Nr. 91. Peter amtete wieder einmal als Fahrscheinverantwortlicher, merci.

Rundwanderung am Reservoir – Natur pur

Der erste Spaziergang führte uns rund ums Wasserreservoir. Idyllische Wege incl. «Kussportalen» inmitten von Grün, frische Luft und am Ende die Stauseemauer – perfekt für ein Gruppenfoto. Auch unsere Botanik Experten wurden wieder gefordert, den das wunderschöne Laternenbäumchen begegnete uns. Ein wenig weiter, diese wiedererweckte alte Kapelle, die aussah, als hätte sie auf uns gewartet.

Küstenweg und Cobo Bay – Postkartenaussichten

Weiter entlang der Westküste bis Cobo Bay – mit Wind im Haar, denn heute war unser stürmischster Tag. Der Blick aufs Meer machte selbst den letzten Alltagssorgen den Garaus.

Mittagspause

Das stilvolle Driftwood Restaurant bei der Perelle Bay hatte geschlossen und somit kam unsere Alternative «was bietet mein Rucksack» zum Zug. Wir fanden ein gemütliches Plätzchen direkt am Wasser, Naturkino pur!

Naturtrail zum Saumarez Park

Ein sanfter Weg durch Natur und Vogelgezwitscher, der im wunderschönen Saumarez Park endete. Dort gab’s: den Victorian Kitchen Garden, Kräuterduft zum Träumen und wer mochte: noch ein Tässchen Tee oder auch Spaghetti Bolognese mit «vom Winde verwehtem» Parmesan für Fritz.

Ein herrlicher Tag mit Natur, Kultur und Inselfeeling. Nicht zu anstrengend, aber genau richtig, um dem Alltag zu entfliehen.

Am Abend trafen wir uns alle zum Apéro im Hotel, um uns bei Richard und Eveline für diese wunderschönen und erle