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Piz Bernina

Am Freitag den 3. August 2018 haben sich Brigitte Senn, Ursi Ebner, Urs Kloter, TL Fanny Hildenbrand, TL und Organisator Christoph Tschumi und ich auf die lange Reise ins Bündnerland aufgemacht. Christian Äschlimann musste leider absagen.

An der Bahnstation Bernina Diavolezza trennte sich bereits der Weizen vom Spreu. So wanderten Fanny, Ursi und Christoph auf die Bergstation und Brigitte, Urs und ich schleppten deren Rucksäcke mit der Gondel hoch.

Dort angekommen erwartete mich noch ein Wiedersehen mit Bapsi. Wir waren im Sommer 2014 in der selber zusammengewürfelten Gruppe und bestiegen den Ararat.

Nach einer kurzen Nacht sind wir am 4:15 aufgestanden und pünktlich eine Stunde später im Lichtschein unserer Stirnlampen aufgebrochen. Zuerst zu der Fuorcla Trovat, dann hinunter auf den Pers Gletscher. Dort wurden die Eisenhufe angeschnallt und über den arperen Gletscher zum Piz Palü aufgestiegen. Küsschen hier, Küsschen dort und bereits stand unser nächstes Ziel im Visier. Über einen schmalen Grat gelangten wir zum Piz Spinas und weiter über den Felsengrat auf die Bellavista. Dieser Abschnitt hat uns allen sehr gefallen, das war richtig was für Bergler. Dann auf der Bellavista haben wir eindrücklich die langanhaltende Hitze des Sommers gesehen und zu spüren bekommen. Glich der Gletscher eher einem Softeis als einem kalten Gelati.

So stapfte Ursi tapfer voraus und ich hinter ihr bereitete mich auf einen allfälligen Sturz in eine unendlich tiefe Spalte vor. Was zum Glück nicht passierte und wir die Marco e Rosa Hütte glücklich erreichten! Auch wartete der Regen bis wir in der Hütte uns sicher glaubten und unsere Sachen eigentlich bereits wieder trocken waren. Tja das gab dann plötzlich ein Aufschrei als der Hüttenwart im Esssaal mit den Händen den Regen anzeigte. Da war dann halt schon wieder alles nass. Beim Abendessen hatten wir noch unsere Gedanken zu unserem Zeitablauf für den letzten Tourentag besprochen. Ja das lies uns mit den Zähnen knirschen, war doch an dem heutige Tag schon viel Energie verbraucht worden. So fanden manche Fanny's Idee, den Piz Bernina aus sicherheitstechnischen Gründen auszulassen, rasch gefallen. Die 0 Gradgrenze war doch seit Tagen über 4000 m. Die Nacht verbrachten wir in der alten, kleinen Hütte mit der sperrigen Metalltüre.

Fanny's Beharrlichkeit hat uns am Sonntag dann direkt über die Bellavista und Christoph's Wunsch auf den Gipfel des gleichnamigen Berges geführt. Der Abstieg über die Fortezza zurück zu der Diavolezza-Seilbahnstation hat sich dann als Zeitfresser entpuppt und wir waren alle glücklich nicht auf die letzte Bahn hetzen zu müssen. Dort angekommen hatten alle den zufrieden Gesichtsausdruck den ich so schätze, der nicht ehrlicher sein kann und uns Mitmenschen glücklich macht. Danke Fanny und ganz besonders Christoph für die gute Führung.

Die wunderbare Bergwelt hat aber auch das traurige, das verschwinden der Gletscher nicht verbergen können. Und so sind meine Gedanken, an Christoph K. der diesen Winter noch mit Fränzi den Piz Palü bestiegen hatte und natürlich auch an Smoky, wir waren über den Biancograt gestiegen, mit dieser Gegend irgendwie verbunden.

Carole