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Eisklettern Kandersteg

Ice, ice baby im Berner Oberland trotz Warmfront!

Die warmen Temperaturen im Vorfeld des Kurses schadeten zum Glück weder der Motivation der TeilnehmerInnen noch dem Einfallsreichtum von Janis. Und so trafen wir uns in Spiez, um ein Drytoolinggebiet in der Nähe von Wimmis kennenzulernen. Am leicht eingeschneiten Fels wurden wir nach einer kurzen Instruktion mit Eisgeräten und Steigeisen auf die ersten Routen losgelassen. Schon bald mischten sich erstaunte Ausrufe wie 'Wow, das hebt jo bombä!' unter die knirschenden Geräusche von Metall auf Fels.

Bei den zunehmend schwierigeren Routen wurden kleinste Löcher zu Riesenhenkeln umfunktioniert und die verschiedenen Tipps und Tricks an den von Janis akrobatisch eingerichteten Topropes ausgetestet. Das Vertrauen in die verkeilten Eisgeräte wuchs mit jedem Zug und so wurden auch unmöglich erscheinende Züge und Routen mit zunehmender Sicherheit gemeistert. Mit dieser abwechslungsreichen Kletterei verbrachten wir einen ersten interessanten Kurstag am Fels, bis die Arme trotz kreiseln schwerer wurden und die Kälte ihren Weg durch die warmen Jacken gefunden hatte. Beim Abendessen im Hotel waren wir nach wie vor froh um die warmen Jacken, was der guten Stimmung aber keineswegs schadete. Mit einem kurzen Theorieteil und beeindruckenden Eiskletterbildern aus Kanada wurden wir für den kommenden Tag im Eis eingestimmt. Das Ziel wird der künstliche Eisklettergarten auf der Engstligenalp sein, da die natürlich vorkommenden Gebiete auf Grund der vorhergegangenen Warmfront grösstenteils noch als Wasserfälle ins Tal plätscherten.

Ausgeschlafen und voller Tatendrang fuhren wir am Sonntagmorgen vorbei am Massentourismus des gleichzeitig stattfindenden Skirennens in Adelboden zur Engstligenalp. An der Bergstation empfing uns der Winter mit eisigem Wind und Schneetreiben. Im Klettergarten hatten sich bereits einige Seilschaften eingefunden und auch wir begannen mit Kraxeleien, während Janis klug mit den anderen Gruppen verhandelte und Seile einrichtete. Mit grosser Freude machten wir uns dann nach einer kurzen Instruktion auf zu den Eiskletterrouten. Winddicht eingepackt machten wir uns daran, die Eisgeräte geschickt zu platzieren, das Gewicht gut zu verlagern und mit Tipps, Tricks und gelegentlichen Sprüchen von Janis nach oben zu gelangen. Mit dem am Vortag am Fels geübten Hooken konnten die beanspruchten Arme geschont und die Routen möglichst effizient erklettert werden. Auf den abwechslungsreichen Routen trafen wir super Eis, sprödes Eis, morsches Eis, gelegentlich etwas Fels und auch Grasflächen an. Nur die Wasserschläuche waren verständlicherweise Tabu. Zum Schluss der Kletterei blieben Thomas und Ruedi noch an der wohl anspruchsvollsten Route und meisterten diese mit starkem Willen trotz Wetter, Wind und 'Chuenagel'. Währenddessen übten Ursi, Eva, Annabarbara und Annika unter Anleitung das Einrichten eines Standes. Im warmen Restaurant beschlossen wir den Tag, bevor wir uns mit der Gondel wieder talwärts bewegten.

Die Erfahrungen und Eindrücke an diesen tollen Kurs werden uns sicher noch länger in schöner Erinnerung bleiben als der Muskelkater danach. Vielen Dank, Janis, für die Kursleitung und dessen Organisation trotz schwieriger Umstände, sowie für die Tipps, Tricks und eingerichteten Routen. Vielen Dank auch an die TeilnehmerInnen Ursi, Eva, Annabarbara, Thomas, Ruedi und Annika für das schöne Weekend.