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Tiefschneekurs

Bericht zum Tiefschneekurs 2021/22, vom 15.12.21; 15.01.22 und 29.02.22

Nach einem Jahr Unterbruch stand auch bei der Vorbereitung des Tiefschneekurses 2021/22 immer noch Covid-19 im Zentrum. Die Frage, 'kann bei steigenden Infektionszahlen und mit einer herannahenden Omikron-Welle dreimal ein Kurs mit gegen 50 TeilnehmerInnen mit gutem Gewissen durchgeführt werden' war durchaus berechtigt? Die Bestimmungen haben fast wöchentlich geändert und die Vorbereitungen erschwert. Aber strengere Regeln als eine ausgedehnte Maskenpflicht und 2 G in Innenräumen wurden nicht erlassen. Dank einer vorsichtigen Ausschreibung und einer Bestätigung von 2G bereits mit der Anmeldung, waren wir dem ganzen Pandemie-Geschehen einen Schritt voraus und die Kurse konnten mit einer Zertifikatskontrolle beim Einsteigen und einer FFP2 Maskenpflicht im Bus durchgeführt werden.

Für den ersten Kurstag war schon Tage im voraus schönes Wetter für die ganze Schweiz angesagt, von dieser Seite drohten keine Probleme. Aber da auch die vorangeghenden Tage bereits sehr schön waren, könnte die Tiefschneesituation etwas 'verfahren' sein. Mit etwas Recherche konnte mit dem Hasliberg ein Skigebiet gefunden werden, welches zum grossen Teil genau pünktlich zu unserem ersten Kurstag die Saison eröffnet hat, sodass wir uns mindestens an den Nordhängen etwas Pulver erhoffen durften. Und das hat sich auch bestätigt, auf der Käserstatt wie auch auf der Planplatte haben wir an den etwas schattigeren Hängen noch wunderbaren Pulver vorgefunden und es konnten schönste Schwünge in den Schnee gezogen werden. Auch dank geringer bis mässiger Lawinengefahr konnte aus dem Vollen geschöpft werden und maximal die mangelnde Technik hat einem im unwegbaren Gelände etwas die Limiten aufgezeigt. Nach einem kurzen Absacker und dem obligaten Bier aus Dani Hardegger's Kühltruhe waren alle wieder glücklich und wohlauf im Bus zurück.

Ein ähnliches Bild bot sich am 15. Januar - schönes Wetter und das bereits tagelang vor dem Kurs. Das heisst, Freeridemekkas sollten womöglich gemieden werden, wenn man noch etwas Pulver antreffen möchte. So haben wir uns ins Zürcher Voralpenzimmer, die Flumserberge begeben. Nach etwas Stau und einem ungewollten Intermezzo bei der Tageskartenbeschaffung an der Talstation war wieder alles bereit für einen herrlichen Skitag. Bei schönstem Nebelmeer und kaum einer Wolke am Himmel haben wir uns auf die Suche nach Pulver begeben. Und nach kurzer Suche sind wir auch fündig geworden. Beim Leist, beim Maschgenkamm und bei weiteren kleinen und grossen Hängen konnten wir etwas abseits der ausgetretenen Pfade wieder recht schönen Pulver geniessen. Alle konnten von guten Bedingungen profitieren, ihre Skitechnik verbessern, auch wenn die unverspurten Pulverhänge eher etwas Mangelware waren.

Und die Erzählung wird schon fast langweilig, 2 Wochen später wieder dasselbe Bild. Fast 2 Wochen kein Neuschnee, dafür recht warmes und sonniges Wetter. Wir brauchen also wieder ein eher schattiges und hoch gelegenes Skigebiet, wenn wir nicht auf Harsch und hart gefrorenen Hängen fahren wollen. So hat sich Engelberg etwas aufgedrängt - die Lawinengefahr gering, das Wetter bombastisch, somit alles aufgelegt um den einen oder andern Freeride-Klassiker in Angriff zu nehmen. Pulver durfte man natürlich nicht mehr erwarten, aber beste Bedingungen, um die Technik im schwierigen Gelände zu vertiefen, manchmal auch mit dem Motto: 'irgendwie runter gekommen ist man noch immer'. Am Morgen mit dem Steintäli und mit dem Sulz begonnen, am Nachmittag mit dem Steinberg einen weiteren Klassiker bezwungen und zum krönenden Abschluss, kurz bevor gar nichts mehr ging, noch die 1000 hm runter beim Laub, sodass man sich kurz vor der Heimfahrt ohne schlechtes Gewissen noch ein Bierchen oder einen Gin Tonic gönnen konnte.

Fazit dieses Tiefschneekurs-Jahrgangs: besseres Wetter gab es noch nie. Mit etwas Suche haben wir auch immer wieder Pulver gefunden und konnten an unserer Skitechnik arbeiten. Und auch mit bzw. trotz Corona haben wir drei grossartige Tage in den Schweizer Bergen erleben dürfen. Wir sind mindestens im Kurs corona- und unfallfrei durch die drei Tage gekommen. Die etwas komplizierte Vorbereitung hat sich schlussendlich durchaus gelohnt. Die freudigen Gesichter am Abend bei der Heimfahrt entschädigen für alles!