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Skitourenwoche Diemtigtal

Skitourenwoche Diemtigtal 14. bis 18. März 2022

Sahara

'Dr Sidi Abdel Assar vo el Hama…' - wir älteren Semester kennen dieses wunderbare Lied von Mani Matter in- und auswendig. Das Lied von den Kamelen, von den schönen Augen und vom «Spara» in der Sahara. Kein Wunder, dass es mir in dieser Skitourenwoche ständig im Kopf herum spukte. Der Staub aus der Wüste, über tausende Kilometer aus der Wüste in unser Diemtigtal geblasen, prägte unsere Skitourenwoche.

 

Noch am Montag war der Himmel blau und der Schnee einigermassen so weiss, wie man es von ihm erwartet. Also alles perfekt für einen Aufstieg auf den Meniggrat über die Spuren von vielen hundert SkitürelerInnen vor uns. Eine prächtige Einlauftour also, und an diesem Montag waren wir fast allein. Aber am Dienstagmorgen nieselte der Regen hartnäckig.  Eine seltsame, ja fast apokalyptische Stimmung legte sich über die Landschaft. Fahl und konturlos der Himmel, gelblich,  schmutzig und faul der Schnee. Nicht grad mit überbordendem Enthusiasmus machten wir uns im Nieselregen auf. Ziel: Soweit es geht. Peter verschickte ein Föteli von unserem Aufbruch und entschuldigte sich gleich, weil er wohl aus Versehen einen Sepia-Filter eingelegt hat. Nein nein, das war nicht die falsche Software, sondern die wirkliche Welt: Nieselregen vermischt mit Saharastaub.

 

Glanzlichter waren unsere beiden Touren vom Mittwoch und Donnerstag auf das Seehore und das Rauflihorn. Zwei prächtige Destinationen in einer wunderschönen Landschaft bei prächtigem Sonnenschein bzw. mit einem nur leicht getrübten Himmel. Und wieder waren wir fast allein unterwegs. Auch Agnes, unsere nunmehr achtzigjährige Älteste schaffte es mit Bravour auf die beiden Gipfel. Nur die Abfahrten liessen nicht bei Allen die Herzen höherschlagen.  Die faule Schneepampe und der Saharastaub bremsten auch die schnellsten Skis. Aber alles hat zwei Seiten: Die Schwünge machten die Schneeunterlage frei und zeichnete sie vom gelben Umfeld ab. So war es leicht, den perfekten Kurven von Bergführer Hansueli zu folgen.

 

Am Freitag peilten wir die Galmschibe an. Leider war der Nebel so dicht, dass wir die Tour auf ungefähr 2000 Metern Höhe abbrachen.  Die Sicht war einfach zu schlecht, die Gruppe und Bergführer Hansueli waren sich einig: Umkehren.

 

Trotz schlechten Schneeverhältnissen und seltsamen Wetterkapriolen war die Skitourenwoche für alle ein tolles Erlebnis. Dazu beigetragen haben die gute Stimmung in der Gruppe, die rundum sympathische Unterkunft im Kurhaus Grimmialp und ja, auch das warme Klima. Denn das kühlende Bier draussen vor dem Hotel nach gelungener Tour haben wir umso mehr geschätzt und nie verpasst.

 

Hans Peter Schmid

 

Besteigungen
Montag (Anreisetag): Einlauftour Meniggrat

Dienstag: Stiereberg

Mittwoch: Seehore

Donnerstag: Rauflihore

Freitag: Richtung Galmschibe

 

 

Teilnehmende

Hansueli Marti (Bergführer), Urs Hänggi (Leitung), Esther Saunier, Martin Saunier, Agnes Schwarb, Peter Dittmar, Hans Peter Schmid