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Piz Beverin (2998m)

Tourbericht Piz Beverin 'untendurch'

Das etwas garstige Wetter vor der geplanten Tour auf den Piz Beverin hat zu einem Temperatursturz, viel Nässe und ordentlich Schnee geführt. Das hat uns veranlasst, dass wir aus Sicherheitsgründen am 30./31. August 2023 die (leicht abgespeckte) Beverin Tour 'untendurch' unternommen haben. Die Route: Ein Teilstück der Via Capricorn vom Safiental hinüber ins Val Schons mit Überschreitung des Carnusa-Passes. Wir, das heisst Ursi als Leiterin, mit Marlis, Delia und Marcel sind am ersten Tag (nach 4 h Anreise von Basel) in Safien-Platz gestartet. Ein kurzer ca. 2-stündiger steiler Aufstieg hat uns aufs Hochplateau des Glas-Passes gebracht, wo wir im Berggasthaus Beverin (unsere Unterkunft für eine Nacht) die Rucksäcke deponieren konnten. Nach einem kleinen Zvieri hatten wir noch Zeit, einen Nachmittags-Spaziergang aufs Hoch Büel zu unternehmen, quasi als Training für den zweiten Tag. Somit hatten wir Hunger auf ein gutes Znacht im Gasthaus; zum Aperitif hat jemand Weisswein mit Sirup (also einen Blanc Cassis) bestellt… und auch tatsächlich bekommen, obwohl dieser Drink da oben unbekannt ist. Übrigens: Willi, der Wirt des Gasthauses, redet gerne mit den Gästen; er ist eine interessante Person mit einem speziellen Dialekt; es dauerte eine Weile, bis wir herausgefunden hatten, woher er kommt.

Am nächsten Tag (nach einer Nacht in 2-er Zimmern!) gab's ein Super-Frühstück; nur schon deswegen lohnt sich eine Übernachtung im Berggasthaus Beverin. Und dann noch die Geschichte von Willi, wie er die Eier aus dem Hühnerstall geholt hat und wieso es dann eben Rührei gibt; wir nehmen an, diese Geschichte erzählt er allen Gästen, jeden Morgen.

Also, los gings: Zuerst ein kleiner Abstieg von Ausser Glas hinunter ins Tal zum Teil über kleinere und grössere Sturzbäche, ein kleiner Vorgeschmack auf das Schmelzwasser, das uns auf der gesamten Tour begegnet ist, und das am Schluss bei fast allen zu feuchten Füssen (trotz Goretex) Schuhen geführt hat. Dann der lange, aber wirklich abwechslungsreiche Aufstieg zum Carnusa-Pass. Was haben wir nicht alles gesehen: Wald, Blumen, Wiesen (trocken und nass, mit und ohne Schnee), Murmeltiere (neugierige, freche und scheue), Steinböcke (sicher ein halbes Duzend), und eine Gämse. Der zum Teil knietiefe Schnee hat uns ordentlich ins Schnaufen gebracht, aber wir haben's auf den Carnusa-Pass geschafft (2604 m): Zeit für die Mittagsrast, Sandwich, Tee, Militär-Schoggi (Danke an Marlis) und Läckerli (Danke an Ursi). Dann der Abstieg nach Wergenstein; das ging schnell, manchmal trittsicher, manchmal rutschend; auf alle Fälle waren wir zackig unterwegs, es hat sogar aufs «halbi-vieri» Postauto gereicht, sodass wir praktisch vor 20 Uhr zuhause (oder im Engadin, Delia) ankamen.

Bottom Line: Eine ganz tolle 2-Tage-Tour unter kundiger Leitung von Ursi; herzlichen Dank!

Marcel