Die Jubiläums Berg - und Kulturreise Olymp, Dion, Meteora, Vergina und Thessaloniki ist am Sonntag, …weiterlesen
Die Jubiläums Berg - und Kulturreise Olymp, Dion, Meteora, Vergina und Thessaloniki ist am Sonntag, 1. Juli 2007 erfolgreich zu Ende gegangen. Der Olymp (Mytikas 2917m) und sechs seiner Nebengipfel wurden in vier Tagen auf der langen (Olymp - Marathon) Route traversiert. Die beiden Normalanstiege zum Mytikas vom Skala und aus der Zonaria sind vom EOS mit modernen und Farbe markierten Borhaken zur Sicherung ausgerüstet worden! Bei besten Verhältnissen verbrachten die drei Angensteiner 75 Minuten auf dem Göttertrohn. Die Berghütten sind bestens ausgerüstet, die Christos Kakalos Hütte hat neue Sanitäre Anlagen erhalten und wird nun leicht saniert. Der Olymp ist geeignet zum Wandern, Klettern oder auch für Skitouren. Der schreibende erteilt gerne Informationen an Interessierte. Die Kulturgüter in Nordgriechenland sind zu dieser Jahreszeit noch nicht stark überlaufen, so hatten wir genügend Raum und Zeit um zu sehen, staunen, studieren... Unsere kleine Gruppe hat schon wieder Fernweh nach Hellas. Die ganze Reise, oder Teile davon können bestens empfohlen werden. Teilnehmer: Matthias Bosshard, Maria Arnold und Remo Michel. Der Tourenleiter: Remo Michel
Der Tourenbericht:
Berg - und Kulturreise in Griechenland "Dion - Olymp - Meteora - Vergina - Thessaloniki", eine Jubiläumstour des SAC - Angenstein, war zeitgleich mit einer Hitzewelle über Griechenland, doch in der Höhe kühlte der Wind die drei Tourenteilnehmer, die den Götterberg Griechenlands bestiegen. Remo Michel(Tourenleiter), Maria Arnold und Matthias Bosshard erkundeten am ersten Tag die Ausgrabungen von Dion und konnten im hübschen Ort Litochoro eine folkloristische Doppelhochzeit miterleben. Früh am Sonntag, 24. Juni 2007, war Start zum Aufstieg zur grossen Unterkunft am Fuss des Olymp. Auf dem Weg durch die waldreiche Enipeas - Schlucht kamen uns im Lauf des Tages viele Dutzend Läufer des Olymp - Marathons entgegen, die wir zugleich bewunderten und bedauerten: wegen ihrer unglaublichen Leistungsfähigkeit und wegen ihres Zustands zum Teil nahe an der Erschöpfung! Wir nahmen es gemütlicher, machten einen ersten Halt zum Baden im Bach, einen zweiten beim Kloster "Moni Agios Dionysiou" und einen dritten in Prionia.
Das von malerischen Schwarzkiefern umgebene und gut ausgebaute Berghaus "Spilios Agapitos" bot zwei Nächte beste Unterkunft. Am Montag bestiegen wir den Vorgipfel Skala und dann den Hauptberg, den Mytikas (2917 m). Wir waren zu dritt ( gerade wie die Erstbesteiger, die Schweizer Frédéric Boissonas und Daniel Baud Bovy, die mit dem Griechen Christos Kakalos im Sommer 1913 als erste den Mytikas erklimmten!). Der Aufstieg ist wenig schwierig. Es boten sich uns auf dem "Göttersitz" Ausblicke bis zum Meer und Einblicke in die wilden Schluchten. Bei der weiteren Tour Skolio - Paraskolio - Ajios Antonios trafen wir letzte Schneeflecken (die bald der Hitze weichen würden).
Lohnend war die Planung, am Dienstag einen vollen zweiten Tag im Olympmassiv zu verbringen! Der Aufstieg erfolgte über die Zonaria zur kleinen Hütte "Christos Kakalos". In deren Nähe hatten wir Zeit, die Götterwiese zu geniessen und das höchsgelegene Gebäude Griechenlands, die Kapelle "Prophitias Ilias", zu besuchen. Beim Abstieg am Mittwoch waren es nicht mehr Bergmarathonläufer, sondern Säumer mit ihren Maultieren, die uns entgegenkamen - malerisch! Wir hatten am Vorabend in der Kapelle eine kleine Gruppe von Griechen kennengelernt, die eine Art Wallfahrt machten, einer von ihnen hatte eine Ikone gestiftet und zeigte sie uns. Das Glück wollte es, dass wir gegen Ende des Abstiegs uns wieder trafen und die Griechen uns im Auto mitnahmen, genau von der Stelle an, wo Asphalt unserem Vergnügen ein Ende gemacht hätte...!
So waren wir früh zurück und erreichten schon nachmittags das Stadtchen Kalambaka, das sich an die Meteora - Felsen anschmiegt. Das Bild dieser Felsen bleibt unvergesslich: Es sind bis zu 300 Meter hohe, entweder nadelförmig schlanke (zum Beispiel die "Spindel") oder sperrig - klobige Konglomeratfelsen (Sandstein mit mehr oder weniger zahlreich eingebackenen Kieseln), auf denen über zehn Klöster und Einsiedeleien zu finden sind. Nach dem Besuch der bedeutenden "Maria Himmelfahrts" - Kirche gab eine Rundfahrt via Kastraki einen ersten Eindruck in die faszinierende Welt der Meteora - Klöster (wo einst die Besucher im Korb heraufgezogen werden mussten!). An den folgenden beiden Tagen lernten wir vier sehr gut erhaltene - noch immer belebte - Klöster kennen.Wir hatten Zeit, uns in die Welt der Ikonen zu vertiefen und einen Einblick in die für heutige griechische Identität wichtige Welt der Orthodoxie zu gewinnen.
Am Freitag folgten als kulturelles Highlight die Königsgräber von Vergina. Es kam einem fast das schaudern an, die Grabstätte Philipp II., des Vaters von Alexander dem Grossen, vor sich zu sehen. Was für ein auserlesener, kunstvoller Reichtum, den die Künstler für die "Totenstadt" schufen!
Von Perea aus, einem populären Badeort (wo wir am Anfang und am Schluss übernachteten), besuchten wir am Samstag die zweitgröste Stadt Griechenlands, Thessaloniki, die in ihrer reichen Vergangenheit ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen war. Auch hier führte uns Remo mit Spürsinn durch die verwinkelten Gassen, bis hinauf zur Zitadelle, und zu bedeutenden Kirchen, wie zum Beispiel zu den frühbyzantinischen Mosaiken von Osios David.
Die ganze Woche konnten Landkarten und Stadtpläne im Rucksack bleiben, denn als Kenner der Region führte Remo uns auswendig - vielen Dank für den interessanten Parcours und ebenfalls für das sichere Chauffieren! Es war eine grosse Reise in einer kleinen Gruppe. Es war ein Erlebnis, ausgiebig den Olymp zu erkunden, uns mit griechischer Lebensweise anzufreunden und Kulturstätten Nordgriechenlands kennenzulernen.
Matthias Bosshard ⇐
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