Treffpunkt ist die Vermuntseilbahn in Partenen im hinteren Montafon im Vorarlberg. Gleich geht es aufwärts und dann weiter mit Garacho in einem Minibus durch zwei lange Stollen und die gewundene Passstrasse hoch auf die winterliche Bielerhöhe.
Nach dem Zimmerbezug im Berggasthof Piz Buin testen wir kurz das Skimaterial und üben dann mit dem LVS. Das Wetter ist ziemlich garstig. Der Wind bläst stark von allen Seiten und bis Montagabend fällt ca. 60 cm Neuschnee.
Trotzdem wagen wir uns am Nachmittag nach draussen über den Silvretta-Stausee und ein kurzes Stück Richtung Wiesbadenerhütte.
Zu unserem Glück ist der Dienstag relativ freundlich so dass wir die 800 Hm auf den „Hennekopf“ in Angriff nehmen. Die Abfahrt ist so genussvoll, dass die meisten gleich nochmals 300 Hm aufsteigen.
Am Mittwoch lassen wir uns, in dickem Nebel eingehüllt, vom Motorschlitten über den 2.5 km langen See ziehen, stürzen ist untersagt! Das Ochsental ist lang und flach und steigt erst kurz vor der Wiesbadenerhütte richtig an. Wir lassen sie vorerst links liegen und ziehen unsere Spur am Vermunt- und Ochsenkopf vorbei zum Gipfelhang des „Dreiländerspitz“. Wir sind nicht allein, denn einige Gruppen kommen von der Jamtalhütte her. Diejenigen von uns, die sich den letzten Hang erspart haben, werden von denen beneidet, die diesen Acker runterfahren mussten! Entschädigung gibt es dann in der Hütte mit riesigen Portionen Kaiserschmarrn.
Bei strahlendem Sonnenschein und wenig unter Null geht es am nächsten Morgen wieder los mit Hilfe des Motorschlittens. Jetzt biegen wir aber rechts ab in‘s Klostertal. In einem grossen Bogen entlang der Schweizergrenze und hoch über den Gletscher gelangen wir zum Skidepot der „Schneeglocke“. Der Blick schweift weit in’s Rätikon, nach Davos bis zu den Glarner Alpen. Schon beim Aufstieg beschlich uns ein mulmiges Gefühl angesichts des verblasenen Schnees. Hansueli zeigte jedoch feines Gespür und lotste uns stattdessen den rechten Gletscherarm herunter; mit etwas Bruchharsch kamen wir mehr oder weniger zurecht. Zurück bei unserer Unterkunft deutete Hansueli vielsagend an einen Hang gegenüber, in dem drei frische Abfahrtsspuren zu sehen waren.
Tags darauf steigen wir für unsere letzte Tour östlich vom „Hohes Rad“ auf ca. 2700 m um noch weitere Spuren in diesen Hang zu legen. Nachdem die Lawinenstufe im Laufe der Woche von 4 auf 2 gesunken ist, bot sich dieser Nordhang an; ein Hochgenuss.
Die Heimreise nach dieser tollen Woche gestaltete sich ziemlich entspannt und befriedigt.
Im Berggasthof haben wir uns sehr wohl gefühlt. Das Personal und die Leitung sind sehr zuvorkommend.
Ich bedanke mich herzlich bei den Teilnehmerinnen Agnes, Bernadette, Margrit, Regula und Ursi sowie den Teilnehmern Alois, Christian und Peter für die gemeinsamen schönen Erlebnisse sowie bei unserem bewährten Bergführer Hansueli Marti für die souveräne technische Betreuung.
Urs Hänggi
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