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Beschreibung zu den Tourenanforderungen

Hochtourenwoche ÉCRINS

Die Hochtourenwoche im Écrinsgebiet war ein voller Erfolg!

Als 8er-Gruppe, bestehend aus Andrea Hecker, Fanny Hildenbrand, Julie Hörmann, Matthias Herrmannstorfer, Jörg Kuhn und mir waren wir zusammen mit Dani Silbernagel als Bergführer toll unterwegs.

Die Anreise gestaltete sich etwas aufwändig: das Gebiet ist doch etwas entfernt und wegen nötigen Strassensanierungen kamen wir erst am späten Nachmittag am Start zum Hüttenweg auf das Ref. du Temple Écrins an. Und mit uns auch der Regen, der uns allerdings nur an diesem Abend begleiten sollte.

Auf der Hütte war dann aber auch so einiges nass, was man in Deckeltaschen transportiert hatte, so auch z.B. die 8 TGV-Fahrscheine, die ich für die Rückfahrt dann austeilen wollte. Mein Versuch, diese über dem Ofen zu trocknen, wurde zum Glück aber von Teilnehmern rechtzeitig wieder abgebrochen. Die Information auf den Scheinen ist nämlich thermogedruckt, und so wurden diese so langsam aber sicher schwarz. Nun, es schien mir noch genügend Information lesbar und mit Fanny hatten wir ja auch jemanden dabei, der das Malheur dann sprachlich gewandt würde erklären können...

Am ersten Tourentag stiegen wir über den interessanten und schönen Südgrat auf den Pic Coolidge und alle Erstbesucher des Gebietes bekamen einen ersten Eindruck der Dauphiné: ein tolles Gebiet, hier wird auch der Alpinist mit hohen Erwartungen nicht enttäuscht!

Am nächsten Tag war ein eigentlicher Hüttenwechsel auf das Ref. des Écrins das Ziel, am Morgen pfiff ein eisiger Wind. Dort angekommen, machten wir aber noch eine Nachmittagstour nördlich der Hütte auf den Pic Emil Roche. Dabei musste ein mixed Couloir überwunden werden, das auch unsere alpinklettertechnischen Fähigkeiten prüfte. Die Gipfelaussicht war dann etwas wolkig, wir hatten nicht mehr immer Blick auf das Tourenziel des Folgetages, den Barre des Écrins.

Die Hütte in der Nähe des einzigen 4000ers im Gebiet war dann auch eine spezielle Erfahrung, - da hat es dann so einige interessante Gestalten. Von denen auch nicht jede weiss, welche Handschuhe ihr gehören. Meine z.B. waren am Abend unauffindbar, und auch mein erneuter Gang zur leeren Hütte nach der Tour und das dortige Stöbern brachten die doch recht guten und neuen Handschuhe nicht wieder zum Vorschein. Sie waren zweifelsfrei an diesem Tag irgendwo unterwegs und wärmten andere Hände. Die gestohlene Regenhose einer Teilnehmerin unserer Gruppe tauchte  am Nachmittag im Rucksack der Bestohlenen aber wieder auf. Zur Tour: Der Barre ist ziemlich überlaufen. Dies macht das regelmässige Gehen wegen der enorm verschiedenen Tempi der verschiedenen Seilschaften nicht ganz einfach (ausserdem Seil drunter und drüber...). Wohl aber mehr beschäftigt waren alle Menschen am Berg an diesem Tag mit den Sturmböen.  Sie sollen 70-80 km/h schnell gewesen sein, und am Gipfelgrat war ein sicherer Gang dann schon wichtig, manchmal musste man stehenbleiben. Und, ach ja, Nasen konnten sich empfindlich kalt anfühlen... Die Motivation, vom Dome de Neige auf den Barre-Gipfel weiterzugehen war dann, wohl vor allem wegen dem Wind, bei den meisten Teilnehmern doch recht bescheiden, also folgte der Abstieg.

Am letzten Tourentag stiegen wir auf einsamen Wegen über eine abwechslungsreiche und interessante Route auf den Westgipfel von Les Agneaux, und ein ebenso interessanter Abstieg führte uns nach Norden.

Von dort aus machten wir am letzten Tag zum Ausklang eine Morgenwanderung durch Grün und Bunt zum Col du Lautaret, wo die Woche endete. Auch die Heimreise gelang. Die Fahrkarten wollten bis nach Basel nicht einmal kontrolliert werden...

Wir hatten auf vier tollen Touren Einblick in x Geländekammern des Gebietes und durften die Écrins als eine lohnende, alpinistisch überaus vollwertige Tourendestination kennenlernen.

Liebe Teilnehmer, ganz herzlichen Dank fürs Mitkommen und Mitgehen; lieber Dani, herzlichen dank für die gelungene Tourenauswahl, die kompetente und sichere Führung!

Frank Wächter