Tourenberichte
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Sa 17. Apr. 2021
Klettertag Jura

Sa 27. März 2021
Pointe de Vouasson
Geltenhorn - Le Sérac: eine Skireise vom Oberland ins Unterwallis - oder wo der Röschtigraben kein Graben ist
es war ein fantastisches Tourenwochendene in einer grandiosen Gegend. Herzlichen Dank an Christian für die Organisation und die gute Durchführung dieser 2 Tage im Gebiet der Geltenhütte.
Bergsportliche Grüsse
Urs








Fr 26. März 2021
Gratwanderung im Jura



Fr 26. März 2021
Strahlhorn und Breithorn (Zermatt)
3-Tages-Skitour Saas Fee – Zermatt, 26.3.-28.3.
Kurz zusammengefasst für schnelle QuerleserInnen: 1 Tourenleiter – Christoph, 2 Teilnehmerinnen – Ruth und Uschi; 2 4000er Gipfel – Allalin- und Breithorn; fast 50 km auf Ski unterwegs, 2100 hm hinauf und 5900 hm hinunter, bei z.T. superbem Schnee; immer wieder Sonne pur, ein faszinierendes Bergpanorama klangvoller Namen – eine insgesamt wunderbar inszenierte Tour!
Interesse geweckt? Doch Lust bekommen, mehr zu lesen?
Am Freitag reisen wir in etwa 4 Stunden von Basel bis auf’s Mittelallalin, bzw. von 260 m auf 3456 m. Dort fellen wir an, nehmen unsere «Eingehtour» in Angriff und steigen in etwa 2.5 Stunden auf den Gipfel des Allalinhorns (4027 m). Da es sehr abgeblasen und dementsprechend die Unterlage hart ist, montieren wir die Harscheisen. Im steiler werdenden Gelände wird gleich noch die Spitzkehrentechnik getestet und der Test bestanden. Ab dem Skidepot stapfen wir mit Steigeisen zum Gipfelkreuz, wo uns der erste tolle Rundblick dieser 3 Tage empfängt: Strahlhorn, Dufourspitze, Rimpfischhorn, Breithorn, Matterhorn, Dent Blanche, Zinalrothorn… . Die Abfahrt hinunter Richtung Felskinn ist ganz schön hart und lässt die Oberschenkel vibrieren, sie brennen richtig in dieser Höhe. Und ich muss sehen, dass ich den beiden Super-SkifahrerInnen Ruth und Christoph hinterherkomme. Dann müssen wir noch einmal anfellen, und in 1.5 Stunden hinauf am Felskinn vorbei zum Egginerjoch und auf gleicher Höhe bleibend zur Britannia Hütte (3027 m) queren. Das war eine anstrengende Eingehtour! Das Bier auf der Hütte schmeckt uns allen drei ganz ausgezeichnet, später zum Essen wählt Christoph einen Walliser Rotwein aus, wir geniessen den Abend.
Der Samstagmorgen empfängt uns mit Nebel und 10 cm Neuschnee, um 7.00 Uhr fahren wir ab Richtung Allalingletscher bis auf Punkt 2940 m, montieren die Felle und machen uns gegen 7.30 Uhr bei wenigen Minusgraden auf den Weg zum Adlerpass. Es hellt auf, und ab jetzt haben wir immer den Adlerpass vor Augen. Aber er scheint einfach nicht näher zu kommen – über 3 Stunden dauert es bis wir oben am Pass (3785 m) ankommen. Starke Windböen fegen über das Gratstück in Richtung des Wolken verhangenen Strahlhorngipfels, und eine Gruppe vor uns wird trotz ihrer Steigeisen mächtig durchgeschüttelt. Dort hinauf, das würde kein Spaziergang und viel Zeit kosten. Ausserdem möchte ich noch Energie für die sehr lange Abfahrt nach Zermatt «aufheben», und so entscheiden wir uns dafür, direkt nach Zermatt abzufahren. Herzlichen Dank an Ruth und Christoph, für euer Verständnis!
Übrigens erfolgte die erste touristische Überschreitung im Sommer 1849 durch eine Seilschaft, die auf dem Pass eine Adlerfeder fand. Diese soll dem Pass zu seinem Namen verholfen haben – ob das stimmt, lässt sich nicht nachprüfen, aber es ist eine schöne Anekdote.
Wir dagegen müssen bei starkem Wind und Kälte abfellen und die steile Flanke auf die Zermatter Seite hinunterfahren bzw. erst einen Teil abrutschen. Endlich kommen wir auf dem Adlergletscher an, es ist windstill und warm, gerade recht für eine Mittagspause. Ab jetzt schauen wir die gesamte Abfahrt über direkt aufs Matterhorn, der Hörnligrat wird mit der Zeit immer deutlicher zu sehen. Und erst ein paar hundert Höhenmeter tiefer am Findelgletscher ist es warm genug für Firnschwünge durch eine Mondlandschaft aus schotterigen Moränenwällen, Bachläufen und weiten Schneefeldern.
Endlich kommen wir kurz nach dem Grünsee zur Hütte Ze Seewjinen, hier gibt es «Take-away», und wir tanken bei Rösti und Apfelstrudel neue Kräfte. Nun noch einmal anfellen und hinauf Richtung Riffelalp, um von dort auf die Skipiste hinunter nach Zermatt zu gelangen. Es wird ein langer Tag, gegen 17.00 Uhr erreichen wir den Shuttlezug nach Täsch.
Fazit: der Übergang von Saas Fee nach Zermatt im Hochgebirge, diese ewig lange Abfahrt waren atemberaubend!
Anschliessend gönnen wir uns eine Nacht im Tal, Christoph hat für uns ein Familienzimmer im Täscherhof reserviert, wir schlafen wie die Murmeltiere.
Unser dritter Tag beginnt bequem. Mit der Seilbahn schweben wir mühelos auf das 3882 m hohe Klein Matterhorn. Nur knapp 300 hm sind es von der Bergstation bis zum Gipfel des Breithorns (4164 m). Der Gipfelhang ist sehr hart und wir sind die 1. Gruppe, die mit Ski, Fellen und Harscheisen konzentriert hinaufsteigt, alle anderen haben die Ski unten gelassen und gehen mit Steigeisen hinauf. Vom Gipfel sehen wir wolkenfrei alle Zermatter Viertausender, den Mont Blanc, auch die Berner Alpen grüssen herüber und sogar der Monviso aus dem Süden. Anschliessend rattern wir über den Gipfelhang hinunter und queren leicht abfahrend Richtung Schwarztor.
Nach kurzer Mittagspause beginnt der eigentliche Höhepunkt des Tages, die Abfahrt über den Schwärzegletscher, ein aufregender Slalom durch eine fantastische Szenerie aus Schnee, Gletschereis und Séracs. Wir sind nordseitig unterwegs, der Schnee ist weich, Christoph entdeckt «Pülverle» und weiter unten sogar aufgefirnte Flanken. Wir kommen zum Gornergletscher und geniessen die breiten Schneefelder. Aber dann verengt sich das Tal zu einer engen Schlucht, Gletscherbrocken türmen sich über dem Bach auf, wie in einer Achterbahn müssen wir uns hinauf und hinunter schlängeln, bis uns die Schlucht frei gibt. Jetzt brauchen wir nur noch über einen Bach queren und auf die Skipiste hinaufsteigen, aber auch hier hat Christoph noch ein Schmankerl parat, wir fahren ein Stück weiter, um dann über eine recht hohe Hängebrücke direkt auf die Pistenabfahrt zu gelangen. Wir treffen auf eine Skihütte, holen uns etwas zu trinken, schauen in die Sonne, war’s nur ein Traum, diese Wahnsinnsabfahrt?
Eine findige Marketingperson hat für die Bergbahn auf’s Klein Matterhorn den Namen «Matterhorn glacier paradise» kreiert, vielleicht dachte sie dabei an eine Freeride-Abfahrt den Schwärzegletscher hinunter – bei 50 cm unberührtem Pulver würde man wohl gerne in diesem Paradies bleiben wollen. Wir kamen dem recht nahe, blieben aber lieber auf der Erde und kehrten gesund und glücklich nach Hause – dir, Christoph, sehr herzlichen Dank für diese fantastische Tour samt wunderschöner Glücksmomente!
Uschi Sonnenschein, 7. April 2021








Mo 15. März 2021
Skitourenwoche Lenk
Skitourenwoche Lenk 15. bis 19. März 2021
Der Weg ist das Ziel - oder Zenbuddhismus im Simmental
Eine dunkle Kontur löst sich aus dem Nebel. Ein Stall taucht auf und verschwindet. Eine Telefonstange, eine einsame Tanne. Der Nebel verschluckt jeden Ton. Schneeflocken tanzen, leise kratzen und rieseln Graupel auf der Kapuze. Sonst Stille, nur hie und da zerrissen vom dröhnenden Lärm von Kampfjets. Die Skis sind schwer, die Spur ist tief. Der Blick nach unten gerichtet. Magnetisch angezogen von Bein, Schuh und Ski des Vorder-Menschen. «K2» nach vorn, «K2» nach hinten - «Mammut» nach oben, «Mammut» nach unten. Hundert Mal, tausend Mal. Der Rhythmus der Bewegung lullt ein, die Gedanken kreisen. War schon mal ein Ski auf dem K2? Ist das Mammut nicht ausgestorben - warum wird es zur Marke einer Bekleidungsfirma? Warum nur sind Skischuhe violett? Warum heissen die Skis Atomic? Gedanken schweifen ab, pendeln zwischen Tiefe und Nonsense, brechen ab, entschwinden in den Nebel, verlieren sich im Tanz der Flocken. Nirwana.
Wo sind wir? Ich weiss - wir sind im Simmental, der Wind bläst uns um die Ohren, der Neuschnee ist metertief und das Lawinenbulletin meldet «Grosse Gefahr». Oben ist oben, und unten unten. Ich könnte ebenso gut in der Taiga in Russland, in der Tundra Finnlands oder auf den Weiden bei Saignelégier sein. Kurz: Eigentlich keine guten Voraussetzungen für eine Skitourenwoche. Und schon gar kein Anreiz für Gipfelbesteigungen. Denkbar sind schon eher Tauchgänge im Tiefschnee. Oder in anderen, markigen Worten von Martin: Eine Tourenwoche mit mehr Voltaren als Sonnencrème!
Also drei Tage zum vergessen? Nein, überhaupt nicht. Die Landschaft mit den Tannengruppen, die Ställe und Holzzäune, der Schneefall, der Nebel, die Konturen und die Stille: Sie alle waren reizvoll. Auch fühlte es sich gut an, dank guter Bekleidung den widrigen Wetterbedingungen trotzen zu können. Ausserdem hatten wir es schampar bequem: Vorne stampfte unser Bergführer Hansueli durch den schweren Schnee. Wir folgten, gemächlich, aber stetig und im vollen Vertrauen, dass er Weg und Ziel kennt. Nicht zu vergessen die Abfahrten: keine Spuren weit und breit und die einmalige Chance, sich im meterhohen nassen Tiefschnee zu behaupten. Und auch in der Schmuddelecke entstand Wissenswertes: Z.B. dass bei meterhohem Schnee der Mann den gelben Fleck nicht auf der Oberfläche hinterlässt, sondern ihn - nachdem er sich runtergegraben hat - an der Schneewand markiert. Für mich erstaunlich - ich weiss, es gibt im Leben Wichtigeres zu lernen und mitzuteilen….
Szenenwechsel
Ab Donnerstag klärte sich das Wetter auf und am Freitag herrschten Sonnenschein und blauer Himmel. Wir bestiegen den Schatthore auf seinem langgezogenen, sanften und absolut lawinensicheren Rücken. Die eine Gruppenhälfte machte den schönsten Teil der Abfahrt gleich zwei Mal. Am Freitag lösten wir uns endgültig aus Meditation und Trance. Wir bestiegen zwar nicht grad das Albristhorn, aber immerhin den Albristhubel und liessen unsere Blicke erstmals und frei in die wunderbare Landschaft des Simmentals schweifen. Allein die Abfahrt durch die unberührten Hänge entlohnte die allfällige Mühsal im Tiefschnee der ersten Tourentage.
Wir erlebten eine vielfältige und attraktive Tourenwoche. Im Namen der ganzen Gruppe möchte ich Urs Hänggi für die wie immer perfekte Organisation und Hansueli Marti für die kompetente und angenehme Führung danken. Im Sporthotel Wildstrubel fühlten wir uns gut aufgehoben und wir können es weiterempfehlen.
Hans Peter Schmid
Besteigungen
Montag (Anreisetag): Einlauftour Richtung Chumigalm oberhalb Zweisimmen
Dienstag: von Iffigenalpstrasse zum Porisgrat Pt. 1866
Mittwoch: St Stephan via Chatzestalde auf den Chirschbühlhubel Pt. 1790
Donnerstag: Schatthore Pt. 1918
Freitag: Albristhubel
Teilnehmende
Hansueli Marti (Bergführer), Urs Hänggi (Leitung), Christian Aeschlimann, Ursi Ebner, Martin Saunier, Hans Peter Schmid, Regula Senn, Uschi Sonnenschein








Sa 13. März 2021
Rappenhorn
Angesagt war zwar etwas ganz anderes, aber aufgrund der Wetter-, der damit verbundenen Lawinen- und Schneeprognosen entschied sich das verbleibende Restgrüpplein für eine Schneewanderung auf den Moron. Das Grathaus war zwar erwarteterweise geschlossen, aber dafür gibt es unterhalb des Massengrabs ein schön renoviertes Gebäude mit überdachtem Tisch und Bänken. Somit lohnte es sich auch den mitgebrachten Gaskocher aus zu packen. Trotz allem reute es uns ein wenig, die Skier nicht migenommen zu haben. Denn was da über Nacht an weisser Pracht runter gekommen ist, hätte oberhalb des besagten Steilhangs für die Juraskier gereicht.








Mi 10. März 2021
Mittwoch Türli 3
Mittwochtürli Nr 3 , 10. März 2021 Lötschenlücke.
Christian schreibt: Mittwochtürli vom Jungfraujoch über die Lötschenlücke oder sogar über das Louitor? Das ist kein Türli mehr das ist eine ausgewachsene Tour, das ist doch eine Mode-Tour welche im April an schönen Wochenenden Hunderte anzieht?
Schon etwas gewagt, aber wir benutzten die Gelegenheit, keine asiatischen Massentouristen auf dem Jungfraujoch, eine neue Seilbahn von Grindelwald direkt auf die Station Eismeer, dazu gute Wetterprognose, gute Schneeverhältnisse und erst noch relativ günstige Preise. Es gab für einmal nicht ein Türli ins Diemtigtal oder sonst eine einfache Destination. Nicht alle angemeldeten kamen mit, einige waren krank, verletzt oder trauten sich die Tour nicht zu. Am Start waren wir sieben Angensteiner*Innen zwischen 65 und hors d’age.
Christine berichtet von „undedüre“: Der Tag begann für alle 7 Teilnehmer*innen beizeiten. Um 9.00 gondelten wir bereits mit der topmodernen, brandneuen Seilbahn zum Eigergletscher. Bei wunderbarem Wetter traten wir auf dem Jungfraujoch hinaus in die grandiose Landschaft mit Sicht auf den Jungfraufirn und somit auf unsere Route zur Lötschenlücke. 4 unserer Gruppe fuhren den Firn runter und rechts den grossen Aletschfirn mit den Fellen hoch zur Lötschenlücke. Die Kulisse für unsere Gletschertour ist unbeschreiblich, ein Erlebnis fürs Auge und unsere Seele.
Die Abfahrt über den Langgletscher präsentierte sich mit neuem Pulverschnee auf festem Untergrund zur hellen Freude aller Skifahrer.
Auf der Fafleralp dann gab es endlich ein kleines Zeitfenster für unsere mitgebrachten Sandwiches und da fand uns auch das 3er Grüppli, welches über das Louitor aufgestiegen war.
Uschi vom Louitor: Wir anderen 3, Däni, Peter und ich, machten uns vom Jungfraujoch auf den Weg zum Louwitor. Zunächst gab es eine kleine Abfahrt und nach dem Anfellen ging es in steilem Zickzack hinauf zum Pass, wo sich uns ein beeindruckendes Panorama über den Kranzbergfirn hinunter und über den Aletschfirn hinweg auf die glitzernden Gletscherabbrüche der Aletschhörner darbot. Und das nur einige Stunden nachdem wir mit dem Zug früh morgens das Grauingrau Basels verlassen hatten!
Bald erreichten wir die Lötschenlücke und genossen die Abfahrt hinunter zur Fafleralp. Und besser hätte es keiner planen können, sassen da unsere 4 Kollegen bei einer wohlverdienten Pause. Und so konnten wir die Heimreise wieder gemeinsam antreten.
Christine: Mit grosser Freude über die schöne Tour bei bestem Wetter begannen wir die Heimreise nach Basel. In Thun wurde die Reise wegen Stellwerkproblemen unterbrochen. Doch einmal mehr stellte Christian, unser Tourenleiter, sein Führungspotenzial unter Beweis und lotste uns souverän und kompetent über Konolfingen nach Bern, wo wir den Zug nach Basel doch noch mit einer Stunde Verspätung erreichten und beendeten einen langen und befriedigenden Tag.
Dabei waren: Christian TL, Däny TL, Uschi, Peter, Margrit, Christine , Jürg.





Sa 27. Feb. 2021
Vollmond in der Nähe
Fraue-Samstigs-Rundi über den Remel bei Vollmond am 27.2.2021
„Normalerweise“ fängt eine Wanderung in den Morgenstunden an. Aber dank Ursi sind wir mal aus der bekannten Norm ausgetreten und wir starteten gegen 16 Uhr bei Frühlingswetter.
Angekommen in Kleinlützel begrüsste uns aber doch ein etwas kühler Wind und Cornelia war froh, hatte sie die Daunenjacke mit. Und so machten wir uns frischfröhlich auf den Weg und kamen an einer kleinen und wirklich sehr schönen Kapelle vorbei, wo ich eine Kerze für uns anzündete und um Friede, Freude, Schutz und Licht für uns alle bat.
Kurz darauf trafen wir auf eine Art „Kunstwerk der Erinnerung“. Es war ein grosses Herz aus Steinen, darin befanden sich ganz tolle Figuren aus Holz und Tannenzapfen. Selbstgemachte Ketten, Traumfänger, Engel und sogar Gehäkeltes um den Baum, waren Teil davon. Es scheint, als ob dies von Kindern für ihr geliebtes Pferd gemacht wurde, das nicht mehr unter ihnen weilt und das sie sehr geliebt haben.
Nach dem Bestaunen führte uns der Weg durch einen wunderbaren Wald und über eine Wiese, wo die Abendstimmung mit der untergehenden Sonne so richtig zur Geltung kam - einfach wunderschön! Auch die Stille und die frische Luft waren Balsam für die Seele.
Auf dem Remel angekommen, genossen wir die Aussicht und die Farben am Himmel. Eine kleine Fotosession durfte natürlich nicht fehlen. Den Fotos möchte ich keine Worte geben, sie sprechen für sich ;)
Der Wind war wirklich frisch da oben und so fingen wir an, Holz für unser Vollmondfeuer zu sammeln. Auf dem Weg dahin, haben wir jedoch die Feuerstelle verpasst. Doch das vermeintliche „Missgeschick“ entpuppte sich als Geschenk und so genossen wir ein Prachtsfeuer mit einer Prachtsaussicht.
Endlich konnten wir mal wieder „fürle“ und so brätelten wir unsere Würste und vegetarischen Plätzchen. Ursi entschied sich für eine würzige Wurstvariante und warf sie vorher in die Asche. Ich frage mich ob sie dies wohl immer so macht, denn es hat ihr geschmeckt…? Zuerst gab’s aber noch Apero mit feinem Aperogebäck von Corinne, dazu leckeren Glühwein von Ursi - sogar mit Orangenschnitz. Kulinarischer Höhepunkt war jedoch das Raclette mit Kartoffeln. Cornelia und Ursi haben echt an alles gedacht – sogar mit Teleskopstange… was es heute nicht alles gibt! Gekrönt wurde unser Mahl von einem Tirolercake. Gott geht’s uns aber gut!!! Und so konnte sich Sabine schon auf ihren 60sten Geburtstag einstimmen.
Als der Vollmond sich in voller Pracht am Himmel zeigte, verliessen wir unser lauschiges Plätzchen am warmen und wie Glühwürmchen gingen wir weiter im Vollmondschein. Der Vollmond mag scheinbar Spiele und spielte „Versteckis“ mit Corinne. Ich hoffe, sie hat dennoch ein paar schöne Fotos machen können.
In Metzerlen angekommen, bewunderten wir das dortige Hoflädeli und deckten uns mit Chutneys, Haferflocken und Eiern ein. Den Bus nach Flüh hatten wir ganz für uns allein (wer wandert schon um 21 Uhr…).
So endete eine wirklich sehr schöne und amüsante Wanderung und mit zufriedenen Herzen traten wir den Heimweg an.
Ein Hoch auf die Samstags-Frauenrunde und wir freuen uns schon aufs nächste Mal.
Text: Rahel
Fotos: Ursi








So 21. Feb. 2021
San Bernardino - Snowboard oder Ski
Eine ganz spezielle Tourenwoche
Aufgrund von Corona konnte die Tourenwoche nicht wie geplant durchgeführt werden. Gemäss den Massnahmen des Bundesrates (keine Veranstaltung mit mehr als 5 Personen), den Anordnungen des Bergführerverbandes (maximal 5er-Gruppen) und des Hotels (maximal 4 Personen an einem Tisch) waren wir in Vierergruppen unterwegs. Der Bergführer legte mit der vordersten Gruppe die Spur und die übrigen Kleingruppen folgten mit Distanz.
Aufgrund des stabilen Wetters konnten wir eine Woche lang wunderschöne Touren unternehmen.
Montag: ehemaliges Skigebiet von San Bernardino P. 2795
Am Montag bewegten wir uns im ehemaligen Skigebiet von San Bernardino. Es mutet seltsam an: die Anlage wurde vor 9 Jahren am Schluss der Saison einfach abgestellt. Damit die Konzession erhalten bleibt, wird sie aber regelmässig gewartet. Es ist aber völlig offen, ob ein neuer Investor gefunden werden kann oder ob der alte Besitzer die Anlage wieder einmal in Betrieb nehmen wird. Auf der Hotelterrasse liessen wir den Tag ausklingen, währenddem unser Bergführer noch eine Runde auf den schmalen Latten drehen wollte.
Dienstag: Piz Uccello P. 2718
Die Betonklötze aus den 70er-Jahren haben dieselbe Silhoutte wie der Hausberg von San Bernardino. Von unten kann man nicht erahnen, dass man auf der Ostflanke bequem bis auf den Gipfel steigen kann. Saharastaub trübte etwas die Sicht von diesem speziellen Aussichtspunkt hoch über dem Misox.
Mittwoch: Piz de Mucia P. 2957
Zuerst ist dieser Berg während längerer Zeit ziemlich flach, dann wird er steiler und steiler, was eine wunderbare Abfahrt versprach. Die letzten Meter auf den Gipfel begingen wir zu Fuss. Die nordseitige Abfahrt bescherte uns viel windverblasenen Pulver. Auf der Hotelterrasse liessen wir den Tag ausklingen, währenddem sich eine Teilnehmerin noch auf eine Joggingrunde begab.
Donnerstag: Marschollhorn P. 2903
Wenn wir schon in San Bernadino waren, dann mussten wir auch einmal auf den namengebenden Pass. Anschliessend bogen wir nach links ab um über schön geneigte Hänge auf den Wintergipfel des Marschollhorns zu gelangen. Wunderbare Aussicht, kaum Wind, bequeme Felsplatten für die Gipfelrast. Das Highlight der Abfahrt war dann das Couloir dirket zur Passstrasse hinunter. Einer übersah dann das Loch in der Passstrasse. Jetzt geht er in Physiotherapie.
Freitag: Val Vignun 2440m
Eigentlich wollten wir von hinten rum auf den Punkt 2862 südwestlich des Einshorns im Val Vignun steigen. Weil es in der Nacht aber nicht genügend abkühlen konnte und tagsüber wiederum sehr warm wurde, änderten wir unseren Plan. Die steilen Hänge überliessen wir den Gämsen. Wir machten faule Mittagsrast auf einem Grashügel unterhalb des Piz Uccello und genossen anschliessend die Abfahrt im schönen Sulzschnee. Nachmittags fuhren die unersättlichen noch mit einer Halbtageskarte am noch aktiven Dorfskilift von San Bernardino. Erstaunlich, wie viele Pisten dieser einzige Lift hergibt.
Samstag: ehemaliges Skigebiet von San Bernardino P. 2473
Da wir heute heimreisen wollten, planten wir keinen Gipfel. Dennoch genossen wir nochmals eine Tour. Wir nahmen zuerst die Gondelbahn, dann den Sessellift und als Abschluss den linken Skilift: Relikte aus vergangener Zeit. Werden sie jemals wieder in Betrieb gehen?
Im Hotel Bellevue in San Bernardino bei der Familie Wellig waren wir eine Woche lang sehr gut aufgehoben. Die Besitzerfamilie und das gesamte Personal liessen uns den Corona-Alltag vergessen. Obwohl das Dorf San Bernardino wegen des aufgehobenen Skigebietes, den Betongebäuden aus den 70er-Jahren und mehrerer leerstehender Hotels etwas seltsam anmutet, macht das Hotel Bellevue einen sehr guten und gepflegten Eindruck. Es ist sehr empfehlenswert als Stützpunkt für Ski- oder im Sommer auch Biketouren in der Gegend des San Bernardino-Passes.
Damit schliesse ich den Bericht über die gelungene Tourenwoche. Erst zu Hause holte uns dann der Corona-Alltag ein. Aber das ist eine andere, interne Geschichte.








Do 18. Feb. 2021
Skitouren-Kurzwoche
Skitouren-Kurzwoche in Wergenstein vom Donnerstag bis Sonntag, 18. – 21.02.21
Die ausgeschriebene Skitourenwoche im Binntal musste wegen Lawinengefahr leider abgesagt werden. Doch Peter Strohmeier liess sich davon nicht irritieren und fand eine wunderbare Alternative in Wergenstein im Bündnerland. Corona-konform gab er vorgängig per E-Mail die Gruppeneinteilung bekannt.
Gruppe 1: Bergführer Hansruedi Gertsch
mit Christine Ingold Gampp, Margrit Bossel, Esther und Martin Saunier
Gruppe 2: Co-Leitung Däni Küry
mit 3 x Peter (Eggenschwiler, Huber, Strohmeier).
Donnerstag, 18.02.21
Zwölfihorn, 2292 m, Aufstieg von Lohn, rund 700 HM
Gegen 10:00 Uhr trafen sich acht Angensteiner mit Hansruedi Gertsch in Lohn.
Bei leicht bedecktem Himmel führt uns die gemütliche Einlaufskitour mit einem moderaten Aufstieg von rund 700 HM aufs Zwölfihorn. Schon bald locken die ersten Ausblicke auf die umliegenden Gipfelziele und machen Lust auf mehr. Die Schneeverhältnisse variieren stark und alle werden in der ersten Abfahrt gefordert. Zurück in Lohn fahren wir mit den Autos nach Wergenstein, wo wir im Hotel Restaurant Capricorns unsere schönen Zimmer beziehen.
Beim stehenden Apéro – wohlverstanden mit vorgeschriebenem Abstand – informiert Hansruedi Gertsch über die Tour am Folgetag. Aufgeteilt in «Tischgruppe 1 und 2» entsprechend der Toureneinteilung verwöhnt uns die sympathische Wirtin mit einem wunderbaren 5-Gang Menu.
Freitag, 19.02.21
Piz Tuf, 2834 m, Aufstieg von Wergenstein, rund 1350 HM
Nach dem Frühstück starten wir direkt von unserer Unterkunft auf die attraktive Tour auf den Piz Tuf, dem versteckten Skigipfel zwischen Bruschghorn und Piz Tarantschun. Die wenigen Schleierwolken verziehen sich rasch und bald begleitet uns die Sonne bei angenehmen Temperaturen im Aufstieg.
In den kurzen Pausen geniessen wir die wunderschöne Landschaft und freuen uns auf die bevorstehende Abfahrt im Pulverschnee. Der lange und gemütliche Weg mit regelmässiger Steigung führt uns via Alp Tumpriv und über Sur Tuf zum Gipfel. Bei schönstem Sonnenschein werden wir mit einer herrlichen Rundsicht belohnt. Mit viel Freude geniessen beide Gruppen die lange Abfahrt im herrlich leichten Pulverschnee zurück nach Wergenstein. Ein Teil der Gruppe trifft sich anschliessend auf der Hotelterrasse zum gemütlichen Umtrunk.
Samstag, 20.02.21
Piz Beverin, 2998 m, Aufstieg von Mathon, knapp 1500 HM
Die ersten Sonnenstrahlen sowie unser grosses Ziel, den Piz Beverin zu besteigen, locken uns aus den Federn. Gemäss unserem Bergführer gilt es einige steile Abschnitte mit Spitzkehren sowie einer Leiter zu bewältigen.
Kurz nach 08:00 Uhr starten wir bei wolkenlosem Himmel und Windstille in Mathon. Bei frühlingshaften Temperaturen undherrlichem Sonnenschein erreichen wir bald die schönen Maiensässhütten von Tgoms. Der weitere Aufstieg über den teilweise schmalen SE-Grat erfordert einige Spitzkehren gefolgt von einer Tragepassage. Wir schultern mit Unterstützung von Hansruedi unsere Skis den Steilhang hinauf. Mit den Latten an den Füssen ziehen wir dem Grat entlang bis zur Leiter.
Hansruedi und Däni seilen die Skis und Stöcke ab und kurz darauf klettern wir die felsige Steilwand mit der rund zehn Meter langen Eisenleiter runter – eine spannende Abwechslung im Aufstieg. Für den letzten Abschnitt mobilisieren wir nochmals unsere Kräfte, bevor wir den Gipfel des Piz Beverin erreichen, einer der bekanntesten Aussichtsberge Graubündens. Belohnt werden wir auf dieser Höhe mit einer prachtvollen Aussicht auf das wunderschöne Panorama.
Im herrlichen Pulverschnee und auf einer anspruchsvollen, steilen Abfahrt geht es anschliessend zurück ins Tal. Däni schaufelt bei einem Zwischenhalt eine wunderschöne Schneebar, an der wir die erfolgreiche Gipfelbesteigung mit einem Schluck «Vieille Poire» krönen. Glücklich und von den Eindrücken überwältigt geniessen wir unser verdientes Bier im Take-Away Restaurant Muntsulej in Mathon.
Christine und Margrit gönnen sich eine Ruhepause und geniessen den Tag mit einer ausgiebigen Wanderung auf dem Schamserberg.
Sonntag, 21.02.21
Parpeinahorn, 2602 m, Aufstieg von Mathon, knapp 1100 HM
Kurz nach 08:00 Uhr starten wir erneut vom Parkplatz in Mathon. Bei stahlblauem Himmel und mit Harscheisen unter den Brettern erreichen wir bald die ersten Alphütten. Ohne Harscheisen, aber bei ordentlich Wind, ziehen wir weiter dem Gipfelgrat entgegen. Dabei schweift unser Blick immer wieder nach links zum Piz Beverin. Auf dem Gipfel geniessen wir nochmals den herrlichen Blick über den Heinzenberg und ins Domleschg. Für die Abfahrt findet Hansruedi immer noch Pulver- und weiter unten dann Sulzschnee. Die Schneedecke war teils stark durchfahren und nach Aussage von Hansruedi «etwas rumplig».
Beim Abschluss-Hock im Take-Away Restaurant Muntsulej in Mathon dankt Peter Strohmeier Hansruedi für die hervorragende Tourenleitung und Däni für die Leitung der zweiten Gruppe. Diesem Dank schliessen wir uns gerne an. Ein gebührender Dank gilt zusätzlich Peter Strohmeier für die aufwendige Organisation dieser Skitourentage. Gerne denken wir an diese traumhaften Tourentage zurück und lassen uns voller Vorfreude überraschen, in welche Gegend uns Peter Strohmeier nächstes Jahr führen wird.
Bericht von Esther Saunier








So 14. Feb. 2021
Skitourenwoche Oberengadin
“Skitourenwoche Oberengadin” war im Programm ausgeschrieben. Leider traf dies den tatsächlichen Tourenwochen Durchführungsort überhaupt nicht. Weshalb, könnt Ihr dem folgenden Erlebnisbericht entnehmen.
Wegen des allgegenwärtig die mehr oder weniger sinnvollen Tätigkeiten der Menschheit störenden Käfers ging unserer Tourenwoche eine dreimalige Umorganisation unseres Standortes voraus. So verbrachte der bundesrätlich zugelassene, harte Angensteiner Kern schliesslich im Oberwallis, in Fiesch stationiert, eine abwechslungsreiche Skitourenwoche. Aufgrund der Tatsache, dass der Kanton Baselland die Februar Schulferien 2021 in den gleichen Zeitraum mit diversen anderen grossen Kantonen gelegt hatte und der Dauerferienhomeofficers, die im Oberengadin die Ferienwohnungen blockierten, verschoben wir unseren Standort und landeten, nach einem Zwischenstop im Unterengadiner Dreiländereck, welches wir dafür im 2022 besuchen möchten, im historischen Hotel du Glacier, in Fiesch. Wer nun vermutet, dass hier sämtliche Touren von schneehungrigen Homeofficern belagert wurden, liegt falsch. Da auch ich diesem Irrtum unterlag, waren wir sehr überrascht, dass sich uns beinahe jeden Tag eine einsame Tour in der immer wärmer werdenden Februarsonne anbot.
So starteten wir unsere Woche am Sonntag in Münster. Von hier ging's direkt aus den eng beieinander stehenden Häusern im Dorfkern, über verharschte Waldlichtungen zur Galmihornhütte, die oberhalb der Waldgrenze thront. Wir befinden uns in den Südhängen des Goms. An diesem noch kalten Tag war ab dieser Höhenlage der Schnee winterlich locker, wenn auch nicht bodenlos tief. Aber es reichte für viele tolle Schwünge in der Abfahrt – das sei schon jetzt verraten. Alsdann stiegen wir über die SO Hänge oberhalb der Hütte auf und nutzten die immer weiter reichende Aussicht zum Fotografieren der grandiosen Landschaftskulisse. Über den NO Rücken stiegen wir zum Schluss dem Chly-Chastelhorn auf's Haupt. Der auf dem Gipfel nach dem letzten Alpsommer vergessene Weidezaun entpuppte sich beim Näherkommen als kleines Gipfelkreuz. Da Thom beim ersten Schwung schon mal den lockeren Schnee im obersten Steilhang abgedrückt hatte, wurde er übermütig und legte sich derart ins Zeug, dass die Schaufeln seiner neuen, selbstgebauten Skier ob all seiner Freude Schlapp machten, abtauchten und er in der Folge einen perfekten Vorwärtssalto in den kalten Pulver hin legte – was für einen Start in unsere Woche! Es sei aber versichert, dass es sich um den einzigen derartigen Abgang handelte. Die vorhin erwähnte Skigeometrie war offensichtlich doch nicht so verkehrt, wie bei der anschliessenden Sturzanalyse vermutet. Die Höhenmeter, die tiefer unten, im Wald zu vernichten waren, absolvierten wir auf der Forststrasse. Wer nun denkt, das sei jetzt doch zu einfach, übersieht die übergrossen Schneehöhen. Dank denen verlangte die Befahrung einiges an Fahrkönnen – weshalb? Das gleiche Phänomen wird bei Pulverschneesituation in Canada mit Tree Well oder Baumtrichter bezeichnet. Die grossen Wälle um die Fichten machen das Skifahren auch auf harter Unterlage im Goms nicht zum Vergnügen.
Der nächste Tag sah uns auf derselben südlichen Talseite des Wallis, da wir aufgrund der Wetterprognosen annehmen mussten, dass jeder Tag wärmer werden sollte. Deshalb wollten wir die Südhänge auskosten, bevor es noch wärmer würde. Dieser Irrglaube bemerkten wir aber erst, als wir in der sonnig ausgerichteten Geländekammer, oberhalb des Märjelen-Stausees, Richtung Senfspitze aufstiegen. Kein Lüftchen regte sich und auf meiner viel zu warmen Kleidung stieg die Temperatur ins Unangenehme. Während den beiden herrlichen Abfahrten erwischte zum Glück (wie man's sieht) nur der Schreiber dieser Zeilen einen scharfen Stein und zwar just in der Mitte des Belags, während dies den andern erspart blieb. Wegen der gut aufgeheizten Felsen, die alle noch nicht entladen waren und bedrohlich über der Abfahrtslinie hingen, wurde die ursprünglich geplante Abfahrt direkt nach Fieschertal aufgegeben. So stiegen wir über die Gegenhänge wieder hoch ins Skigebiet unterhalb des Eggishorns. Längere Offpisttraversen und die Befahrung der "Gelben", das heisst markierten aber nicht präparierten Piste, brachte uns direkt zurück nach Fiesch, wo vor dem Hotel ein coronakonformer Apéro auf uns wartete.
Unter Grünen wird das, was wir am nächsten Tag absolvierten, "Durchhalteübung" genannt. Der Dienstag startete mit höchst motivierendem Regenwetter. Die Fische hingen tief und noch tiefer frühmorgens die Motivation der Teilnehmer. Lediglich Thom vertraute den aufmunternden Wetterprognosen, welche im laufe des Morgens das "Ende der Niederschläge" versprachen. "Waschküche" wäre der treffendere Ausdruck gewesen, um das Wetter zu beschreiben, welches wir nach dem nächtlichen Warmfrontdurchgang oberhalb Münster erlebten. Wir klebten uns an der Rotte die noch gänzlich trockenen Felle auf unsere Beläge. Das sollte leider nicht allzu lange so bleiben – nicht dass die Felle abgefallen wären – aber trocken wollten sie für einen viel zu langen Teil des Aufstiegs, vor allem bei Thom, nie mehr werden. In Anbetracht der aus den vergangenen Tagen noch sehr kalten Schneedecke und des warmen, respektive flüssigen Schneeregens, der in der Nacht obendrauf gefallen war, hatten wir mit einer Schneekonstellation zu kämpfen, die mehr als nur mühsam war. Thom, der fast die ganze Woche für uns gespurt hatte, tat diese Arbeit auch an diesem Morgen. Das wurde ihm dann zum Verhängnis, als wir die Höhe erreichten, wo der nächtliche Niederschlag in Form von Nassschnee und nicht mehr als Regen oben auf der kalten Schneedecke liegen geblieben war. Die Stollen, die sich unter seinen Skiern bildeten, waren rekordverdächtig. Einen Schritt nur musste er gehen und schon hingen 5 kg verklumpten Schnees unter seinen Fellen. Die verteilten Durchhalteparolen fürs Weitergehen galten beim Start den Teilnehmern, nun benötigte Thom diese, um nicht völlig zu verzweifeln. Doch das Glück war uns hold, als wir auf etwa 2500 m, im Bereich der kleinen Seen zwischen Stockji und Sädelhorn, die Exposition etwas wechselten. Nach erneutem Wachsstop – der Wachsblock hatte diesen Morgen merklich an Volumen verloren – kam die freudige Überraschung beim ersten Schritt – keine Stollen mehr und auch beim zweiten und dritten blieb es dabei! Der Schnee und die Felle waren genügend trocken geworden, dass alles viel müheloser wurde. So gestalteten sich auch die letzten Höhenmeter bis zum Sädelhorn. Hier liess sich der Winter zum Glück wieder so richtig spüren, wie er Mitte Februar auch in tieferen Lagen üblich wäre. Der Wind blies durch uns durch, bis auf die Knochen. Die Abfahrt über den kaum mehr vorhandenen Merzenbachgletscher erlebten wir in der Folge als wilde, alpine Abfahrt, in toller Felsenarena. Auch die ersten, sehr steilen Abfahrtsmeter unterhalb der Wechte, die den Pass überragte, waren sehr alpin. Danach wurde das Gelände flacher, aber nicht weniger abenteuerlich. Die Abfahrt führte uns durch ein wildes, einsames Tal, an dessen NO Flanke wir dieses auf halbem Weg verliessen, um auf den letzten Höhenmetern die offenen Hänge oberhalb der Rotte zu geniessen. Die aufgerissenen, grossen Fischmäuler liessen uns leider nicht allzu viel Spielraum dafür. Mit einem Espresso auf dem Biwakkocher von Thom, den er täglich für uns in Betrieb nahm, beendeten wir diese wunderschön mühsame Tour.
Aufgrund der Wetterprognosen war es am Mittwoch an der Zeit, etwas über den Alpenhauptkamm hinüber zu schauen. Wir begaben uns also auf den Simplon und starteten unsere Skitour bei den Alphäusern der Chluismatte, unter wunderschön windigem Kaltfrontrückseitenwetter, mit blauem Himmel und tiefen, weissen Wolken. Der Aufstieg verlief diesen Tag mit zur Jahreszeit passenden, hochgeschlossenen Jacken und an einigen steilen Stellen mit Harscheisen oder sogar aufgeschnallten Skiern. Das Wyssbodehorn war heute auf dem Plan. Am wunderschön im Streiflicht liegenden Plateau des Sirwoltusees beschlossen wir aber den geplanten Gipfel links liegen zu lassen und auf das Schilthorn (nein, nicht das bei Mürren, sondern dasjenige in der Kette des etwas bekannteren Böshorns) hin zu steuern. Dieser Entscheid war hervorragend, denn die obersten Meter unterhalb des Gipfels des Wyssbodenhorns sahen, wegen des blank gefegten Rückens, skimässig überhaupt nicht einladend aus. Im Gegensatz dazu die Hänge unterhalb des Schilthorns, diese liessen die Skifahrerherzen schon im Voraus jauchzen. Herrlich alpine Atmosphäre, gepaart mit zwar etwas windgepresstem, aber bestens fahrbarem Schnee in offenen Hängen, öffneten sich unterhalb des Gipfels. Diese sollten das Highlight dieses Tages werden. Und das wurde es auch. Nach einem kurzen Gipfelaufstieg zu Fuss, stürzten wir uns, kontrolliert wie immer, auf die tollen Hänge. Als der Talboden erreicht wurde, konnten wir es kaum glauben, eine so schöne Abfahrt über 1000 Hm alleine abgefahren zu sein. Denn die einzige Partie, welche diesen Tag ebenfalls unterwegs gewesen war, verzog sich in Richtung Norden zum Galehorn und ward nicht mehr gesehen. Auch diesen Tag beendeten wir mit einem vorzüglichen, frischen Outdoor Espresso aus der Bialetto Kanne unseres Guides.
Der Donnerstag begann im Goms um einiges freundlicher, als während der vergangenen Tage. Lagen die Temperaturen doch auch im Tal ein paar Grad unter Null. Das fachte unsere Vorfreude auf eine Tour in wieder anderer Umgebung an. Wir starteten mit befellten Latten an den Füssen in Fäld, dem hinteren Weiler, nordöstlich von Binn. Das Tal scheint, vor allem im Winter, vor dem Massentourismus verschont geblieben zu sein. Das bestätigte sich auch während unseres Aufstiegs Richtung Süden an der Mineraliengrube, der Mässeralp und dem gleichnamigen See vorbei Richtung namenlosem Pass, am Ende des Hotäl. Auf diesen 1200 Hm begegnete uns genau eine Person. Wir sahen den Skifahrer für ein paar Sekunden in der Ferne Richtung Binn runter kurven. Ansonsten waren wir auf der gesamten Skitour die einzigen. Auf ca. 2730 m, auf beschriebenem Pass, schwenkte unsere Route Richtung Osten und wir stiegen an den Südhängen Richtung Gipfel Grosses Schinhorn auf. Der lokale Treibhauseffekt war hier an uns selber besonders gut spürbar. Die Strahlung wurde ungebremst vom Schnee zurück geworfen und wir waren mitten im Brennpunkt. So kamen wir uns wie in einem Backofen vor – Augen zu, Schweissporen auf und durch – das war die Devise. Wobei "Augen zu" nicht ganz wörtlich zu nehmen war, denn in diesem grobblockigen Hang schauten doch noch einige Brocken aus dem Schnee, und je näher wir dem Gipfel kamen, umso mehr wurden die Felsen und kleiner die Schneefläche dazwischen. Deshalb beschlossen wir ein paar Meter unterhalb des Westgrates die Skier zu deponieren und zu Fuss auf zu steigen. So konnte der Reif bestaunt werden, der trotz Wärme die Blöcke dezimeterdick überzog. Da während der Abfahrt die Sonne immer mehr hinter einem hohen Wolkendeckel verschwand, wurde aus aufgesulzten Hängen nichts. Die Abfahrt kam der einer vereisten Buckelpiste nahe – wobei ganz so heftig wie auf der "Gelben" nach Fiesch war's dann doch nicht. Dank der auch im Binntal überdurchschnittlich hohen Schneedecke fuhren wir alle mehr oder weniger elegant durch den Lärchen- und Erlengürtel unterhalb des Alten Mässerchällers bis hinunter auf die Alp- und Forststrasse, die uns problemlos auf den letzten Metern nach Fäld leitete. Leider verhinderte an diesem Nachmittag der aufgekommene Wind, dass wir den lieb gewonnenen Bialetto Kaffee auf den Gaskocher hätten stellen können.
Unser zweitletzter Tag war angebrochen. Da wir am Samstag eine etwas kürzere Tour planten, wollten wir es am Freitag nochmals richtig krachen lassen. Nun das sollte sich bewahrheiten. Der Aufstieg sah uns, wie üblich im Goms, im lichten Lärchenwald über die steilen schneeübertürmten Baumstümpfe hoch murksen. Oft musste Thom zur Pickelschaufel greifen, um die Nachkommenden einigermassen kräfteschonend darüber hinweg leiten zu können. Zum Glück legte sich die Hangneigung des Waldes beim Löüb etwas zurück, um bei den Verbauungen unterhalb des Rückens der Oberwalderblase wieder auf zu steilen. Nun sollte die Leserschaft auch rausgefunden haben, dass wir in Oberwald gestartet sind. Die Blaslicke war das Tagesziel. Dieses wurde dann auch problemlos erreicht. Der trockene Pulver oberhalb der Blase liess schon im Aufstieg Abfahrtsfreuden aufkommen. Umso mehr freuten wir uns, als dies die ersten Bögen im Gipfelhang bestätigten. Wir liessen zwar die geplante Abfahrt ins Gonerli rechts liegen, da die Ausfahrt aus dem schluchtartigen Talausgang just unterhalb eines sich während dieses Tages geöffneten, grossen Fischmauls verlief. Trotz oder dank dieses Entscheids kamen wir dafür in den Genuss der gesamten Pulverhänge, welche die Oberwalderblase an diesem Tag zu bieten hatte. Insbesondere auch dank des 20 minütigen Wiederaufstiegs, zurück auf den Blasenrücken, konnten wir guten Schnee bis auf etwa 1800 m, 400 Meter über dem Talgrund geniessen. Danach folgte das unumgängliche Gemurkse im hohen, verharschten Schnee, gefährlich nahe vorbei an massiven Baumstämmen. Mussten doch einige von uns ziemlich auf die Zähne beissen, um nach diesem langen Tag mehr oder weniger kollisions- und sturzfrei im Oberwalder Weiler Unterwassern an zu kommen. Aber wie nicht anders erwartet erreichten alle das Ziel heil und spätestens beim gewohnten Bialetto Kaffee waren die sockenrunterfibrierenden Schneewälle vergessen. Soll ich's noch erwähnen, dass wir ausser ein paar jungen Locals und einem ebenso nicht aus der Üsserschwyz stammenden Einzelgänger, die am Morgen zügig an uns vorbei zogen, auf der Tour alleine waren?
So gänzlich anders, wie die Tage zuvor gestaltete sich dafür der Samstag, der Abreise - und Anreisetag für viele Feriengäste. Aus verkehrstechnischen Überlegungen verschoben wir uns schon frühmorgens durch den Furka-Basistunnel ins Urserental, wo wir unsere Abschlusstour planten. Ursprünglich war eine Variantenabfahrt vom Gemsstock durchs Unteralptal nach Andermatt geplant. Doch der Anblick der Menschenmassen vor den Kassen, der auf den genannten Gipfel führenden Bahn, liessen unsere, an Einsamkeit gewohnte Seelen, schockgefrieren. Stundenlanges (coronaconformes?) Anstehen – so wollten wir unsere Tourenwoche nicht beenden! Wir planten um und nahmen das rote, uns aus früherer Tourenwoche auf dem Oberalppass wohl bekannte Bähnchen, um auf den genannten Pass zu rattern. Doch auch hier trauten wir unseren Augen nicht, als wir die auf regelmässigen Zickzacklinien aufgereihten Menschenmassen mit Skitourengehern sahen, die scheinbar alle auf den Pazolastock oder auf den Rossbodenstock wollten. Somit kam für uns auch dieses Ziel nicht in Frage. Guter Rat war nun teuer – aber Thom hatte die Eingebung. Azyklisches Verhalten war angesagt. So fuhren wir mit der Seilbahn, die 2017 noch inexistent war, unter den Schneehüenderstock. Damals im 2017 waren wir auf dem Oberalppass stationiert. Das war ebenfalls eine Woche mit Thom. Wir waren einsam in die Fellilücke gestiegen, was heute wohl kaum mehr möglich ist, wenn die Bahn fährt. Wieder in der Gegenwart zurück, führt uns eine Abfahrt weg von den Pisten, in den Kessel zwischen Schijenstock und Schneehüenderstock, an den Ausgangsort eines kurzen, aber für die Woche rekordverdächtig heissen Aufstiegs, hoch zur Felsenlücke zwischen Schijenstock und P 2824. Dieses landschaftlich sehr attraktive Ziel sieht ausser uns niemand. Ist es von den Pisten auch kaum einsehbar. Sogar eine Woche später, als Annemarie zum Skifahren erneut ins Gebiet fährt, sind unsere Spuren durch die Südhänge unangetastet sichtbar und alleine geblieben. Mit der frühlingshaften Abfahrt über und neben den Pisten des Nätschen, runter nach Andermatt endet unsere denkwürdige Skitourenwoche, die trotz oder wegen (?) Corona sehr erfolgreich geworden war.
Herzlichen Dank an alle. Speziellen Dank an Thom für seine hervorragende Führung, bei Bedarf (wenn der Tourenleiter seine Maske auf dem Sessellift nicht anziehen wollte ...) die gesamte Konversation in unverkennbarem Thom-eigenem Wollisertytsch führend. Ebenso vielen Dank geht an Annika, die im Vorfeld unentwegt mitgeholfen hatte, eine akzeptable Unterkunft zu suchen. Speziellen Dank auch an Uschi, die trotz Todesfall in der Familie unserer Gruppe treu geblieben, nachgereist war und trotzdem hoch motiviert mitgemacht hatte. Zuletzt noch grossen Dank an Annemarie, die mich im Vorfeld, während meines Motivationstiefs anlässlich der mühsamen Unterkunftssuche, motivierte. Nicht zu vergessen auch ihre selbst gebackenen Brownies, die sie für uns zum Verteilen auf jeden Gipfel mitgetragen hatte.
Fotos und Text: Dominik








Mi 10. Feb. 2021
Mittwoch Türli 2
Ammertenspitz Mittwochtürli 2 am Donnerstag 11. Februar
Am Mittwoch herrschte in der ganzen Schweiz garstiges Wetter mit Schnee und Regen, wir verschoben auf Donnerstag. Die Bilder am Donnerstag sprechen für sich, Blau , Pulver und bitter Kalt.
Leider sind von den ursprünglich angemeldeten nur wenige dabei, dafür kommt die Warteliste zum Zug. Corona konform reisen und steigen wir in zwei Gruppen an und auf und freuen uns über das prächige Panorama mit Nebelmeer und die Pulverabfahrt.
Dabei waren: Uschi (brachte den Sonneschein); Ursi; Eva; Esther (Photos) Martin; Däni (TL2 aber Spurer1) und Christian (TL und Bericht)








Sa 23. Jan. 2021
Rotondo
Schönwetterloch im Diemtigtal
Geplant war eine 2 Tagestour mit Übernachtung in der Rotondohütte. Doch aufgrund der schlechten Wetterprognose und der erheblichen Lawinengefahr musste ein Alternativprogramm her. Esther entschied sich für eine Skitour auf den Meniggrat für den Samstag und meinte im Mail noch, wenn wir Glück haben, werden wir vielleicht sogar kurz die Sonne sehen, es werde aber wahrscheinlich eine ziemlich windige Tour.
So fuhren wir am Samstag früh mit ÖV ins Diemtigtal. Bei der Posthaltestelle Zwischenflüh Haueten stiegen wir als einzige aus und starteten unsere Tour bei bedecktem Himmel aber klarer Sicht. Doch wir blieben nicht lange allein, schon bald strömten lauter coronakonforme 5er Gruppen den Berg hoch. Bald war ein blauer Streifen am Himmel sichtbar, was uns hoffnungsvoll stimmte, dass wir auf dem Gipfel vielleicht sogar in der Sonne stehen werden.
Da war auch schon von weitem das Jauchzen der ersten Türerler*innen hörbar, die die Abfahrt durch den frischen Pulverschnee sichtlich genossen. Die letzten Höhemeter bis zum Gipfel schafften wir mit Sonne im Gesicht. Wir genossen die herrliche Aussicht – jedoch nicht allzu lange, denn wir wollten auch noch ein paar Schwünge an den oberen unverfahrenen Abfahrtshängen geniessen.
Eine gelungene erste SAC-Tour für Sonja und mich, wir freuen uns bereits jetzt auf weiter tolle Touren.








So 17. Jan. 2021
Ochsentour im Gantrisch
Ein toller Hengst! Oder wie aus einem Ochs ein Pferd wird
Schrattenfluh am 31.1.2021 an Stelle der Ochsentour
Sollen wir oder sollen wir nicht gehen? Stark bewölkt und windig und am Vortag Regen bis 1500m – der Wetterbericht tönt nicht grad verlockend. Doch mein Favoriten-Meteo verspricht Aufhellungen in den Alpen. Also wir versuchen’s. Doch sollen wir die geplante Tour machen? Ziel wäre die Abfahrt vom Ochsen nach Oberwil im Simmental – noch vor ein paar Tage lag dort Schnee bis zum Bahnhof, was nicht häufig der Fall ist. Aber ob das jetzt, nach der Wärme der letzten Tage, immer noch so ist? Und sollen wir eine Überschreitung machen, immerhin ist die Lawinensituation nach dem nächtlichen Schneefall erheblich.
Mit der Schrattenfluh finden wir am Ausweichdatum ein hoffentlich geeignetes Ausweichziel, doch auch hier fordern uns die Verhältnisse. Und schon wieder eine Frage: links rum oder rechts rum? Wir entscheiden uns für rechts rum, quer durch die Karrenfelder. Eine gute Wahl, immerhin können wir dort gleich an der Postautohaltestelle die Ski montieren. Wir sind nicht alleine, der Bus ist voll mit Maskierten – ein schräger Anblick, ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt. Schon nach wenigen Schritten trennt sich die Spreu vom Weizen, äh die Angensteiner vom Rest der Schratten-Schrabbler. Ab der Bodenhütte ziehen wir alleine unsere Spur durch den tiefen, schweren Neuschnee, anfänglich noch durch den dichten Wald, bald dann durch den dichten Nebel. Schemenhaft schälen sich immer wieder Steilstufen, einzelne Tannen und zugeblasene Karstlöcher aus der Suppe, plötzlich stehen wir vor einer Verwehung. So typisches Gelände wo man sich sagt «da möchte ich dann schon nicht bei Nebel unterwegs sein». Zum Glück liegt viel Schnee, und die wirklich grossen Löcher liegen weiter westlich. Die Orientierung ist schwierig, wir haben die Tendenz, zu hoch zu halten und müssen nach unten korrigieren. Bergsteigen mal wieder als Lebensschule – oft geht es doch mit unseren Erwartungen auch so. Doch auf 1900m, schon nahe am Grat, wird das Grau heller, und unvermittelt brechen wir durch, in die gleissende Sonne. Spektakulär der Blick durch die schneeverkleisterten Felstürme hinaus ins Hügelland des Emmentals. Wir geniessen die Gipfelrast bei Sonnenschein und das ausgedehnte winterliche Panorama. Auf der Abfahrt haben wir Glück, die Wolkendecke lockert auf und wir kurven bei passabler Sicht beschwingt zur Alp Schlund hinunter. Mit einer letzten Schussfahrt über regengetränkten, aber überraschende gut tragenden Schnee schliessen wir die schöne Runde, passgenau mit der Einfahrt des Postautos. Es war mir eine Freude, mit Euch unterwegs zu sein!








Mi 6. Jan. 2021
Mittwoch Türli 1
Mittwochtürli am Dreikönigstag 06.01.21
Für einmal war die Qual der Wahl anders als sonst, nicht wo geht es, sondern wohin wollen wir? Schnee Bericht und fast überall gut, Lawinengefahr gering oder mässig. Der Entscheid fiel auf den Jura Klassiker, Hasenmatt Stallflue, von Gänsbrunnen aus, natürlich mit dem Zug. Wenn schon einmal im Jura Schnee liegt muss man nicht noch weit fahren. Es hat sich gelohnt! Das Wetter war zwar bedeckt und diesig aber kalt, somit kamen wir in den Genuss eines einmaligen Winterzauber Waldes. Das Interesse war gross, aber Corona bedingt durften wir nur mit einer Gruppe von 5 Personen unterwegs sein. Däni Küry sprang als zweiter Tourenleiter ein, somit konnten wir mit zwei fünfer Gruppen, in gebührendem Abstand, die Hasenmatt erklimmen. Das Althüsli war, wie alle Beizen, geschlossen; es gab es trotzdem einen Kafee oder Tee to go. Die Abfahrt von der Stallflue anspruchsvoll, wenig Sicht, leichtes Schneetreiben und verblasener Schnee, wir kamen einewäg alle gut hinunter und die Gruppe von Däni nahm auch noch den Gegenanstieg zum Backi unter die Füsse. Ein super Tag mit motivierten Leuten, einmal mehr mit einer Alters-Differenz von 50 Jahren, so macht es Spass.
Teilnehmer*Innen: Gruppe Däni (TL): Uschi, Karin, Eva, Jürg. Gruppe Christian (TL): Yvonne, Christine, Margrit, Ursi. Bericht und Fotos: Christian, Ursi




So 13. Dez. 2020
Vorwinter im Neuschnee
Ein SAC – Grüppchen, das keines sein darf, und alle sind bedürftig nach frischer Luft, blauem Himmel und erstem Schnee – von allem hatten wir reichlich. Entgegen dem Wetterbericht lacht uns schon bei der Ankunft in Ste-Croix der blaue Himmel an. Die verstaubten LVS Geräte werden auf ihre Tauglichkeit überprüft, ja und wo war wieder der Knopf für den Suchmodus? Durch Traum-Winterlandschaft geht es aufwärts, eine erste Pause auf Le Cochet. Jede Menge dick verpackter Kinder mit Zipfelmützen freuen sich über die kleinen Lifte, aber bis zum Gipfelhang des Chasseron kommt nur, wer zu Fuss läuft. Das Gipfelgetümmel umgehen wir, d.h. einige Gipfelstürmer stehen plötzlich doch dort oben. Ein friedlicher Platz für die zweite Pause findet aber etwas später auf einer kleinen sonnenbestrahlten Kuppe … doch wutsch! sitzen wir plötzlich im stockdicken Nebel mit ungemütlichem Wind, – deshalb Jacken angezogen und weiter marschiert. Bei Le Cruchaude treffen wir auf Loipen und gepfadete Wege – und einem kleinen Beizli, wo wir Punsch und Gewürzkuchen bekommen. Die Strasse in verkehrter Richtung - alle strömen gen Autos – und auf Wanderweg den Berg hinauf. Auf dem ungepfadeten Trassee eines alten Weges hat der Schnee alle Zweige und Bäumchen in den Weg gedrückt, es ist ganz still um uns, wir kraxeln noch über eine Trockenmauer und beim Überqueren der Wiese verschluckt uns allmählich der Nebel und die anbrechende Dunkelheit. Tatsächlich müssen wir bis ins Dorf Mauborget im tiefen Schnee stampfen und nur mit einem flotten Endspurt war das Postauto nach Yverdon zu erreichen. So ging ein geschenkter Tag zu Ende.








Sa 12. Dez. 2020
Vorweihnächtliche Schneesuche 1
Im Voraus Schnee, der leider am Tag der Tour wieder vom Regen durchnässt wurde, liess uns die Tour ein erstes Mal umplanen. Dann kam der Coronabeschluss des BAG, der unsere Gruppe spaltete. So blieben die einen zuhause, während die zweite Gruppe sich mit Skiern am Chasseral versuchte und die dritte, “offizielle” Tour ohne Skier auf die Hohe Winde stieg. Dafür war der Anfahrtsweg besonders kurz und wir konnten uns ab dem nicht mehr ganz ersten Schnee freuen. Unsere Schuhe freute es weniger, da unterhalb der Schneegrenze ein unheimlicher Matsch und Nässe herrschten.








Fr 23. Okt. 2020
Vogelberg - Zapport
Wieder einmal verschlägt es uns im Herbst an einen anderen Ort, als ursprünglich geplant. Diesmal sind es der schmelzende Septemberschnee im Hinterrhein, der zusammen mit einer fehlenden Brücke zu lange Umwege verlangen würde. So wurde beschlossen, in die schneefreien Voralpen aus zu weichen und wegen der Coronasituation die Tour auf einen Tag zu kürzen. Dank dem ersten Zug waren wir schon um 8 Uhr in Innerthal, am Wägitalersee. Von dort ging es zuerst dem See entlang, dann direkt den Hang hoch, Richtung NO auf die Schwarzenegg, am Bockmattlihüttli vorbei, wo einlandende Kuchenstücke, schön coronamässig verpackt, auf den Tischen auf unsere Rückkehr warteten, in den Bockmattlipass und weiter auf den Bockmattlistock. Die grandiose Aussicht, frei von jedem Nachbargipfel bis an den Jura muss angesichts des trockenen Herbstwetters nicht speziell erwähnt werden. Die Fernsicht scheint dort oben Standard zu sein, was offenbar all diejnigen wussten, die mit Auto bis kurz vor Schwarzenegg fuhren und in Turnschuhen den matschigen, ausgewaschenen Weg, die steilen Grashänge hoch, bis auf den Gipfel, unter die nicht mehr ganz so weissen Sohlen ihrer Styling-Schuhe nahmen. Ganz so viele Ausflügler auf dem steilen Anstieg hätten wir tatsächlich nicht erwartet, und dass kein Ausrutschunfall angesichts des eingesetzten Schuhwerks passierte, wunderte fast ein bisschen.
Doch zurück zum Bockmattlihüttli, und nach einem Kaffee mit Kuchen, hatte uns die Einsahmkeit wieder, auf dem Weg zum Übergang der Scheidegg, wohin uns das holprige Alpsträsschen nach Osten abbiegend Richtung Näfels im Glarus wies. Doch so schnell erreichten wir unser Ziel nicht. Im Schatten des Tierbergs und Blick Richtung die sonnigen Karrenrillen des Brügglers, folgten wir dem guten Weg durchs wunderschöne Gross Moos. Ein kurzer Gegenanstieg brachte uns auf den Näfelser Berg. Dort erreichte uns auch die Sonne wieder. Da wir nun schon auf der Höhe der farbigen Laubbäume waren, strahlten diese im tiefen, warmen Sonnenlicht um die Wette. Aber je tiefer wir kamen, desto düsterer und steiler wurde es. Der temporäre Haslensee, in einer grossen tektonischen Spalte, oberhalb des Steilabstiegs nach Näfels, war zur Zeit unsers Vorbeikommens leer. Nur ein schlammiges, natürliches Abflussloch zeigte, dass sich hier bei Hochwasser ein See aufstaut, der trotz aktuell nassem Oktober nicht gefüllt war. So begaben wir uns auf die letzten, steilen 400 Höhenmeter hinunter nach Näfels, wo wir in der Dunkelheit am Bahnhof ankamen. Eine weitere, herrliche Herbsttour ging damit zu Ende. Die Teilnehmer: Muriel, Marlis (Fotos), Fränzi, Annemarie und Annika
Dominik (Text und Fotos)








Sa 26. Sept. 2020
Genusswandern am Giswilerstock
Wegen Regen /Schnee und tiefen Temperaturen musste ich die Tour absagen.
Marta Fischer
Wegen Regen /Schnee und tiefen Temperat ...
Do 17. Sept. 2020
Morontreffen 2020
Morontreffen 17.9.2020
Das Wetter hätte nicht schöner sein können! Bei herrlichem Spätsommerwetter treffen sich 28 Seniorinnen und Senioren auf dem Moron. Die Wanderer starten in Pontenet, von wo der Weg zuerst gemütlich über Weiden, dann immer steiler durch den Wald zum Grathaus führt. Im Grathaus angekommen, wartet Lotti und das fleissige Helfer-Team mit einem ausgiebigen Apero. Wir werden verwöhnt, sodass man sich fast fragen muss, wozu man noch das Picknick hochgetragen hat. Zwischendurch informiert die Seniorenkommission über die Aktivitäten im vergangenen Jahr und über neue Projekte im Jahr 2021. Wir erfahren, dass in der Kasse nicht viel Bewegung ist, was man als gut oder schlecht interpretieren kann. Nach Kaffee und Kuchen gilt es schon bald, wieder an den Heimweg zu denken. Von Malleray geht es dann mit dem Zug zurück nach Basel mit dem Wissen, einmal mehr einen wunderschönen Tag auf dem Moron verbracht zu haben. Das einzige Problem, nicht zu viel Sonne zu erwischen und den Schatten zu suchen, haben wir gerne auf uns genommen. Zum Schluss ein ganz grosses Dankeschön an Lotti und das ganze Helferteam – ihr wart einmal mehr super! Ebenso herzlichen Dank an Hans Zürcher für die Chauffeurdienste. Dank seinem Einsatz konnten auch diejenigen teilnehmen, denen der Aufstieg von Pontenet nicht mehr möglich ist.
Peter Strohmeier




Sa 12. Sept. 2020
Überschreitung Ofenhorn (3236m)
Überschreitung Ofenhorn 3235m / 12./13. Sept. 2020
Leitung: Christoph Tschumi
Teilnehmende: Franziska Amberg, Andrea Hecker, Heiner Wohlfart, Jörg Kuhn
Die Überschreitung des Ofenhorns im Sommer von der priv. Mittlenberghütte 2393m über das Hohsandjoch 2898m ist attraktiv und weniger begangen als der Direktanstieg von der SAC Binntalhütte 2265m über die Eggerscharte 2856m.
Der Aufstieg vom Fäld 1547m (Postauto Endstation von Binn her) zur kleinen und gemütlichen Mittlenberghütte 2393m (priv.) war bei prächtigem Spätsommerwetter problemlos. Die Hütte war mit etwa 15 Gästen gut belegt und die Hüttenwartin servierte ein feines Nachtessen.
Am Sonntag starteten wir um 5.45h mit Stirnlampen. Der Weg ins Hohsandjoch ist markiert und gut zu finden. Schon vor dem Joch brauchten wir Steigeisen hinauf über den steilen und gefrorenen Firn. Der weitere Anstieg erfolgte über die ital. Seite. Um halb 11 standen wir auf dem Gipfel. Die Aussicht – u.a. auf das Weisshorn – war prächtig. Einzig der Montblanc war in Wolken gehüllt. Der Auf- und Abstieg über die Eggerscharte war problemloser, als wir uns das vorgestellt hatten. Um 2 Uhr waren wir in der Binntalhütte, wo uns Heiner ein feines Juraplättli spendierte. Nach weiteren gut 2 Std. schafften wir die 700m Abstieg ins Fäld. Hier hätten wir das Postauto um 17.15h noch erwischt, aber ohne vorgängigen Beizbesuch. Zum Glück nahm uns Heiner dann mit seinem Auto bis nach Brig mit, wo wir problemlos Anschluss hatten. So hatten wir im Fäld noch Zeit für einen gemütlichen Abschluss im Restaurant.
Jörg Kuhn








So 2. Aug. 2020
5-Hütten-Panoramaweg Göscheneralp, Teil 1
Göscheneralp 5-Hütten-Rundtour
Im zweiten Anlauf waren wir bis zu acht Wanderlustige, nachdem 2019 kein Interesse an der anspruchsvollen Rundwanderung um die Göscheneralp vorhanden war.
Der Wetterbericht für Sonntag 2. August verhiess nicht viel Gutes, nach einer längeren Hitzewelle kam am 1. August der Umschwung mit Unwettern, Blitz und Donner, vielleicht als Entschädigung für die wegen Corona abgesagten Bundesfeiern.
Wir liessen uns nicht beirren und stiegen am Sonntagnachmittag von Göschenen zur Salbit-Hütte auf, die leichten Duschen unterwegs genossen wir nach der langen Hitzeperiode. Auch ein kurzes Bad im Gruebenseeli unterhalb der Hütte liessen sich einige nicht nehmen. Herzlicher Empfang durch Richi und das Hüttenteam in der nur schwach besetzten Hütte. Die Älpermagronen der speziellen Art mundeten und die Stimmung war gut.
Grau und neblig empfing uns der Montagmorgen, Regen kündigte sich auf dem Wetterradar an. Das tat der Stimmung kaum Abbruch, nach einer Stunde erreichten wir die berühmte Salbit Hängebrücke. Da sie im Nebel lag, war auch für die etwas sensibleren Teilnehmer die Querung kein Problem. Der nachfolgende „Klettersteig-Weg“ erforderte wegen der Nässe volle Aufmerksamkeit, doch wir erreichten kurz nach Mittag ohne Probleme die Voralp-Hütte, wo uns Uschi erwartete, welche nun zu uns stiess. Es blieb Zeit genug, um den trüben Nachmittag mit Jassen oder Lesen zu verbringen. Am Abend kam der richtige Temperatursturz mit ergiebigen Niederschlägen und die Prognosen kündeten Schneefall bis auf 2200 m runter an.
In der Tat reichte am Dienstagmorgen der Neuschnee fast bis zur Hütte (2116 m). Nach kurzer Beurteilung der Lage war klar, unter diesen Verhältnissen verzichteten wir schweren Herzens auf die Querung über die Bergseeschijenlücke. Wir stiegen auf dem Hüttenweg ab zur „Voralpkurve“, von wo Priska und Marcus den Heimweg antraten und die anderen das Postauto zur Göscheneralp nutzten. Auf dem Normalweg erreichten die Verbleibenden die Bergseehütte. Die frostige Temperatur hinderte drei mutige Frauen nicht am Bad im Bergsee, mit ungläubigem Staunen verfolgt von einigen Weicheiern, welche das Bad nicht wagten. In der Bergseehütte trafen wir auf zwei junge aufgestellte Hüttenhilfen sowie 16 Kinder mit ihren Betreuern, eine KiBe Gruppe aus dem Züribiet. Entgegen unserer Bedenken waren die Kinder nach einem späten Spaziergang und der Schneeballschlacht in der verschneiten Umgebung recht ruhig und bald am Abend hörte man nichts mehr von ihnen. Auch Toni, unser altgediente Hüttenwart, erschien im Laufe des Abends und zeigte Jürg von der Hüttenkommission stolz den vor ein paar Monaten installierten Unterkunfts-Container.
Der Mittwoch zeigte sich strahlend blau, aber der Weg auf der T4 Route „obedure“ war deutlich sichtbar schneebedeckt. Alle Teilnehmenden wollten das nun schöne Wetter noch geniessen. Einige wollten weiter zur Chelenalp, andere auf den Klettersteig “Krokodil“ nahe der Bergseehütte. Beides lag aus zeitlichen Gründen nicht drin, da am Abend alle noch heimreisen wollten oder mussten. So teilten wir uns auf, Christian brach mit Delia und Katherina auf die T4-Wanderung zur Chelenalp-Hütte auf. Als Erste an diesem Tag mussten sie den Weg teilweise suchen, trotzdem erreichten sie die Hütte nach 4 1/2 Stunden. Die beiden Frauen machten sich von hier auf den Heimweg über die Göscheneralp. Ursi bezwang mit Jürg und Uschi das „Krokodil“ und verabschiedete sich danach von den beiden talwärts ziehenden, um selber zur Chelenalp aufzubrechen.
Wir hatten, trotz Wetterkapriolen, eine sehr schöne, teilweise auch anspruchsvolle Bergwanderung mit einer aufgestellten und motivierten Gruppe erlebt.
Wer konnte ahnen, dass am Sonntag darauf Priska, die erfahrene, umsichtige Berggängerin und Tourenleiterin, auf einer privaten Wanderung mit ihrem Mann Bruno, abstürzen und zu Tode kommen würde. Wir sind sprachlos und trauern um die liebe Bergkameradin.
Die Teilnehmenden: Ursi TL, Christian TL2 (Bericht), Delia, Jürg, Katherina, Marcus, Priska, Uschi
Bilder: von allen








Di 28. Juli 2020
Morgenberghorn (2249)








Sa 4. Juli 2020
Rückzug des Rhonegletschers
Im Rückzugsgebiet des Rhonegletschers – von Gletsch zum Gletscher
Strahlend blauer Himmel und eine motivierte fitte Gruppe: Tourenleiterherz, was willst Du mehr …? Angekommen in Gletsch gibt es im altehrwürdigen Hotel einen Kaffee und dies war dann die einzige Gelegenheit zum Geld ausgeben. Das Museum zeigt uns die Gemälde und Photographien aus Zeiten, als die riesige breite und hoch aufgewölbte Gletscherzunge noch fast bis zum Hotel reichte. Dann durchstreifen wir auf dem “Naturpfad” die Schwemmebene, oben am Hang faucht, qualmt und tutet die Furka-Dampfbahn. Der Weg schlängelt sich zwischen Tümpeln und Feuchtwiesen, übersät mit violetten Knabenkräutern, dazwischen die runden Felsköpfe und Moränenhügel mit Steingärten aus Thymian und Hauswurz. Von unten betrachten wir die Wasserfallkaskaden in der Felswand, wo einst der riesige Eisbruch die vornehmen Touristen begeisterte.
Nun gehen wir den Gletscher suchen. Auf einem Schafsweg, auf dem man sich manchmal auch 4 Beine gewünscht hätte, steigen wir aufwärts – bis zum Bauch in einem Meer von Türkenbund- und Paradieslilien …. Tausende!! In Untersaas Mittagspause, in Obersaas Flaschen füllen am frischen Bach, dann plötzlich Szenenwechsel: Wir stehen auf der Seitenmoräne von 1850: Am linken Abhang grüne Wiese, rechts der steile Abbruch aus Sand, Kies, durchsetzt mit riesigen Blöcken, die nur an einem Faden hängen. Der Schafsweg wird schmäler, eingeklemmt zwischen Felswand und Moränenkamm turnen wir dem Hang entlang. Dort, wo die Moräne wieder frei steht, weist ein Steinmann den Durchschlupf zum Gletscher. Nochmals eine gemütliche Pause mit Aussicht auf den Eisstrom, auf den Randsee und auf das jenseitige Hotel Bellevedere. Im Abstieg über die glattgeschliffenen Gneisplatten war das pädagogische Geschick von Pascal hilfreich bis jeder von den Reibungsfähigkeiten seiner Schuhe überzeugt war. Auch die ersten Schritte auf dem rauhen Eis mussten ertastet werden, dann spazierten alle unbesorgt und begeistert über das spaltenfreie Eis – für viele war es die erste Gletscherbegehung! Nun galt es noch an und über die Abdeckungsfolien der dieses Jahr noch nicht gegrabenen Eisgrotte zu turnen, dann steigen wir den Weg zum Bellevedere hoch, den Blick auf die Länge des Gletschers, auf den See mit den bilderbuchmässigen Rundhöckern und schliesslich auf die Wasserfälle und die Schwemmebene, die wir am Morgen von unten angeschaut hatten. Länger als 10 Minuten muss man sich nicht beim Bellvedere aufhalten, das Restaurant ist geschlossen, am Parkplatz fötelen die Töfffahrer. Ab hier setzen wir die Rundreise im Postauto fort, über die Wasserscheide des Furkapasses durchs Urserental, die Böschungen übersät mit Strauss-Glockenblumen. Nach kurzweiliger Fahrt durch die Schöllenenschlucht befinden wir uns wieder im modernen Schnellverkehr, in angeregten Gesprächen sind wir aber flugs in Basel.
Ihr lieben Gletscherwanderer, ich danke Euch für Eure Begeisterung und Euer Vertrauen – es war ein toller Tag!








Fr 19. Jun. 2020
Grundkurs Fels+Eis Furka
In drei Tagen das Wichtigste für Hochtouren lernen und auffrischen? Janis macht dies mit diesem dreitägigen Kurs möglich und so haben sich Franziska, Cornelia, Marco, Christine, Annabarbara und Jean-Nicolas angemeldet.
Am Freitag haben wir nicht so viel Glück mit dem Wetter. Nun ja, für Samstag und Sonntag wird es ja schön. Auf der Hinfahrt eine rege Diskussion über die Wetteraussichten: Inneralpin müsste es weniger stauen, Regen ist erst am Abend zu erwarten. Die doch eher dunklen Wolken am Alpenkamm nehmen uns nicht die Vorfreude auf die kommenden drei Tage in den Bergen und wir treffen uns alle beim Zustieg zur Sidelenhütte an der Furkapassstrasse. Heute vorgesehen ist im Klettergarten die Klettertechnik, doch es geht zunächst eher nass und rutschig über Stock, Bach und Stein, garniert mit matschigen Schneefeldern am Wandfuss. Nun gut, einige klettern häufiger, die sollen doch bitte ein Seil oben einhängen. Gesagt getan, es stellt sich dabei heraus, dass auch einfache Kletterfelsen schwierig werden können. Abseilen macht allen Spass, das Wetter aber immer weniger, sodass wir uns bald im Hotel Tiefenbach im Trockenen wiederfinden. Der Plan B ist Theorie und Praxis indoor.
Samstag die Kompensation nach dem Regen und Schnee: auf der Walliser Seite des Furkapasses top Wetterbedingungen für die Gletscherausbildung. Zunächst wird das Gelernte von gestern angewendet: Wir klettern über den Zugang der Gletschergrotte und erreichen so den Rhonegletscher. Dann in drei Gruppen am Seil den Gletscher hoch. Janis hat einen Geheimtipp für den Standort des Eisboulderparcours, da lassen wir gerne die Masse der Mammut-Alpine-School weiter unten üben. Coole Sache über Eiswasser zu klettern und auf dem Rückweg noch Sicherheit gewinnen beim Abrutschen auf Schneefeldern. Fazit: Katzenstellung schlägt die Pickelbremse, zumindest im weicheren Schnee.
Sonntags dann die Anwendungstour. Doch was passt nach dem Schneefall vom Freitag? Strahlengrätli, Schildchröttligrat, ein Übungsfelsen in der Nähe? Überzeugt hat die Klettertour aufs Chli Furkahorn: passend zu unseren Kenntnissen, wenig Schnee auf dem Grat und grandiose Aussicht auf den Rhonegletscher. Janis möchte früh gehen, die regnerischen Wolken am Sonntag-Morgen sorgen für Brunchstimmung. Webcam sei Dank sehen wir, dass auf der Passhöhe kein Nebel ist. In drei Seilschaften geht es dann mal einfacher, mal schwieriger, aber immer für alle passend, über den Grat.
Vor der Abseilstelle eine ungewollt lange Pause; eine andere Sektion findet, es sei der passende Zeitpunkt, hier mit sechs Neulingen abseilen zu üben…
Nach dem Ablassen und Abseilen eine kurze Diskussion ob wir den Notausgang nehmen oder die Kletterei fortsetzen wollen. Schliesslich entscheiden wir uns alle für die Kletterei, wenn schon denn schon. Jean-Nicolas versenkt dabei noch einen Friend als Geste für die kommenden Kletterer. Dann noch zwei luftige Kletterstellen und schon sind wir alle auf dem Gipfel.
Für die Seilführer/-in wie auch die Nachsteiger/-innen eine intensive und lehrreiche Tour.
Runter geht es dann dank Schnee direttissimo, mal rutschend, mal hüpfend sind die Höhenmeter schnell vernichtet.
Janis, herzlichen Dank für die Führung und Kursleitung! Wir haben viel gelernt und gemeinsam erlebt. Eine Fortsetzung ist sehr empfehlenswert!








Sa 25. Apr. 2020
Pigne d'Arolla
